Immobilien und Aktien nicht Werke des Teufels

1.8.2011 – Paradigmenwechsel: Wenn jahrzehntelang getrommelt wird, dass (nur) Staatsanleihen „sicher” sind, wenn in allen Haftungsprozessen die (unsicheren?) Aktien-oder Immobilienverkäufe als falsch oder fahrlässig dargestellt werden und dafür auf die sicheren(?) Sparbücher und Anleihen verwiesen wird, muss man sich nicht weiter wundern. Wenn Banken griechische Anleihen mit 14 Prozent kaufen, dann müssen sie ja ein Interesse haben, dass diese bedient werden. Auch die Vermögensverwalter der Deckungsstöcke haben es nicht leicht. Deutsche Anleihen bringen gerade die Inflation, österreichische ein Spur darüber – da mag es schon verlockend sein, höher verzinste Staatspapiere „anzuhäufen”. Es kann nicht wirtschaftlich vernünftig sein, wenn die, die das Risiko von High Yields eingehen, am Ende entweder gut dastehen oder gerettet werden (müssen). Die ganze Diskussion über die Veranlagung in der Zukunftsvorsorge zeigt, dass für langfristige Anlagen die Fokussierung auf Anleihen kurzsichtig ist. Der Gesetzgeber sollte raschest nachjustieren. Immobilien und Aktien sind nicht Werke des Teufels – im Gegenteil. Das sind sachwertgesicherte Investitionen, die auf lange Sicht Anleihen hinsichtlich Ertrag und Sicherheit überflügeln. Dem sollten auch die Bestimmungen des VAG Rechnung tragen. Schade, dass Herr Prof. Christl diese klaren Befunde erst von sich gibt, nachdem er nicht mehr in der Nationalbank tätig ist. Es handelt sich nämlich um keine neue Erkenntnis, sondern um jahrzehntelang bewiesene Tatsachen.

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Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Euro-Schuldenkrise: Gefahr für Lebensversicherungen”.

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