Hoch leben die individualistischen Schrebergärten!

25.7.2011 – Wissen Sie noch, was eine „Elle“ ist? – Ein Längenmaß, von dem es alleine in Mitteleuropa zirka 40 verschiedene Varianten gab, welche zwichen 50 und 85 cm betrugen. Drei Ellen sind / waren ein „Klafter“ – fünf Dutzend (Zahlenmaß) hingegen sind ein „Schock“.

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Einen solchen (Schock) bekomme ich auch, wenn ich regristriere, dass die Versicherungsgesellschaften immer mehr Ressourcen in den Ausbau ihrer individuellen Kundenportale investieren, anstelle der Forcierung einheitlicher Standards. Damit scheint es um die „Gulden“ (Währungseinheit, welche es fast in allen europäischen Ländern irgendwann gab) der Makler schlecht bestellt zu sein.

Ein Hauptgrund für die Schwäche des Heiligen Römischen Reiches war die politische und wirtschaftliche Zersplitterung. Dutzende (zwölf Dutzend sind übrigens 1 „Gros“) Zollbezirke, unterschiedliche Messeinheiten und Währungen machten ein wirtschaftliches Unterfangen ungemein schwierig. Bei allen Nachteilen, welche man heutzutage der EU zuschreibt, wird sich wohl niemand nach diesen chaotischen Zuständen zurücksehnen.

Oder doch? Seinerzeit gab es ja auch Berufe und Institutionen, die an dieser Zersplitterung Interesse hatten und daran verdient haben. (Übrigens waren vor 40 Jahren all diese alten Systeme noch im Lehrplan der Handelsakademien und viele davon gab es noch im praktischen Wirtschaftsleben.)

Wohlgemerkt – je unterschiedlicher die Systeme der einzelnen VUs werden, umso mühsamer die Arbeit des Maklers und umso ferner die Erreichung eines einheitlichen OMDS-Standards. Vielleicht sollte man eine „Rute“ ins Fenster stellen? (Eine Rute war übrigens ein Längenmaß – zwischen 3,5 und 7 Meter lang). Hoch leben die individualistischen Schrebergärten!

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Künftig mehr Service über die Kundenportale”.

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