Heikle Vereinfachung

2.3.2012 – Ja – die Deckungsstöcke der Versicherungen müssen zu einem hohen Anteil mit festverzinslichen Wertpapieren ausgestattet sein – Bundesschatzscheine werden es aber eher weniger sein. Wenn der Sparer langfristige Papiere kauft, hat er natürlich sehr wohl in der Laufzeit ein Kursrisiko, und die Wiederanlage der Zinsgutschriften wird man auch vornehmen müssen. Ich bezweifle, dass die Bürger, die schon ihre Sparbücher nicht handeln können und Milliarden auf täglich fälligen Konten (mit Zinsen nach dem Komma) haben, hier zu einer brauchbaren Lösung kommen.

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Nicht vergessen werden darf, dass alle langfristigen Sparformen so etwas wie „Zwangscharakter“ haben sollten. Ist dies nicht so, dann wird eben beim nächsten verlockenden Urlaub, Schmuckstück oder einer sonstigen Anschaffung einmal auf die Sparrate vergessen. Und dann gleich nochmals, und nochmals ... Tausende Gespräche mit Kunden in den letzten 34 Jahren machen mich sicher – und viele Kunden haben es mir dezidiert bestätigt: Der scheinbare Zwangscharakter einer Lebensvesicherung führt letztlich dazu, dass das Sparziel doch erreicht wird.

Und dass der Deckungsstock durch Immobilien und Aktien einen Anlagemix bietet, sollte man auch nicht außer Acht lassen. Ich halte es daher für einen Fehler, die notwendigen Überlegungen zu einer ausgewogenen und sicheren Veranlagung einfach durch den Kauf von Bundesschätzen zu ersetzen.

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Leserbrief: „Kunden sind mit Bundesschatzbriefen gut beraten”.

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