Gleiches Recht für alle Branchen!

4.7.2012 – Seit 2008, mit Beginn der Wirtschaftskrise, steht unser Berufstand ständig in der Kritik. Es gibt kaum eine Zeitschrift, wo nicht eine Hetzkampagne gegen die bösen Berater geführt oder auf die hohen Kosten eines Versicherungsproduktes hingewiesen wird.

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Wenn nun dieses Gesetz in die Realität umgesetzt werden wird, dann wird man den Kunden noch mehr verwirren, als er es schon jetzt ist. Mittlerweile muss der Kunde in der Erstberatung um die 10-15 Seiten unterschreiben, dass die korrekte Umsetzung der Maklerpflicht (z.B.Vorlegung des Maklervertrages) gewahrt wird. Sollte der Kunde auf die Idee kommen, dass er eine fondsgebundene Lebensversicherung zeichnen möchte, dann legt man dem Kunden nochmals ca. 30 bis 70 Seiten vor.

Teilt jemand meine Meinung, dass sich der Kunde dann bei so viel Information wirklich noch auskennt? Sicherlich nicht, im Gegenteil, die ganze Sache wird dem Kunden zu undurchsichtig und er bekommt Zweifel, ob er es nicht doch lieber lassen solle. Wofür soll man sich das alles überhaupt noch antun? Ich kann keine vernünftige Antwort geben.

Grundsätzlich habe ich kein Problem, meinen Verdienst offenzulegen, doch gerade im Dienstleistungsbereich betrachtet man die Beratung als kostenlos und jeder Euro, den wir verdienen, wird uns nicht gegönnt. Legt ein Handwerker einem Kunden eine Rechnung, dann werden die Wegzeit, die Arbeitsstunden, die Materialkosten etc. verrechnet. Doch auch hier sind versteckte Spannen vorhanden bzw. besteht eine Art Doppelverdienst, denn der Handwerker hat eine Einkaufsspanne für die einzelnen Produkte, die er über den Großhandel kauft, die er im Normalfall zum Teil bzw. gar nicht an den Kunden weitergibt und diese sind zum Teil sehr hoch. Bei Versicherungsprodukten muss der Kunde bis ins kleinste Detail Informiert werden, wie sieht dies z.B. in der Lebensmittelbranche aus?

Wird bei diesen Produkten der Konsument über die Handelsspanne des Unternehmers informiert? Nein, daher müssen diese Umsetzungsbestrebungen auch auf andere Branchen ausgeweitet werden, um gleiche Verhältnisse zu schaffen!

Johann Nowak

hansnowak@inode.at

zum Artikel: „Entwurf für neue Vermittlungs-Richtlinie liegt vor”.

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