Gleich und gleich gesellt sich gern

3.12.2010 – Solange beispielsweise Fleisch als österreichische Qualität ausgegeben werden darf, nur weil der Ochse in einem heimischen Schlachthof gekeult worden ist, und solange die hiesige Verpackung holländisches Joghurt zu österreichischem macht, passt das genau zusammen. Supermärkte wie Banken wollen die Kunden ja nicht beraten, sondern möglichst rasch möglichst viel verkaufen.

WERBUNG

Seitenlange Protokolle und Risikohinweise und 18 Unterschriften sind notwendig, wenn jemand Wertpapiere kauft. 276 unterschiedliche Deckungsfragen hat ein Vergleichsanbieter bei der Haushaltsversicherung definiert, 16 ganze Tage dauert der Vorbereitungskurs für die Maklerprüfung – und dennoch ist die Prüfung für Quereinsteiger selbst mit akademischem Hintergrund nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht zu schaffen. Da gibt es dutzende Prozesse, in denen Berater in die Pflicht genommen wurden und seitenlange Protokolle und x Unterschriften nichts zählen – aber wenn neben der Putenwurst Versicherungs- und Anlageprodukte liegen, braucht man keine Beratung und Aufklärung? O du goldene Zukunft!

Ich sehe schon Pseudogreißlereien, in denen pro forma ein paar Wurstsemmeln herumliegen, und ansonsten hunderte Finanzprodukte, die sich der hochlöbliche Konsument in den Korb legt, die Sache über den Kassabudel zieht und ... Basta! Wie sagte Maxi Böhm so treffend? „Die werden lachen in Teplitz!“ (oder in Brüssel?)

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „Finanzprodukte auf dem Kassazettel”.

Leserbriefe zum Leserbrief:

H.-Dieter Riehm - Pflichtbewusste Masochisten. mehr ...

Johann Nowak - Darfs ein bisserl weniger sein? mehr ...

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
2.12.2010 – Gerald Winterhalder zum Artikel „Finanzprodukte auf dem Kassazettel” mehr ...
 
2.12.2010 – Oswald Szabo zum Artikel „Finanzprodukte auf dem Kassazettel” mehr ...