24.4.2017 – Wenn die Herren Präsidenten neue und leistungsorientierte Versicherungen verlangen, dann frage ich mich schon, was damit gemeint sein könnte. „Neu“, das geht ja noch, auch wenn das nicht gleichzeitig mehr Qualität bedeuten muß. Aber „leistungsorientiert“? Soll das etwa heißen, daß die Betroffenen mehr Leistung bekommen, aber die Prämien „andere“ zahlen?
Die Frage ist doch: Sozialisieren wir alle Risken, oder gibt es individuelle Risken, die jeder potentiell Betroffene selbst gegen Prämie auf eine Versichertengemeinschaft überwälzt – oder eben selbst trägt. Eine „Lösung“ wie die Hochwasserdeckung sollte eher nicht als Vorbild dienen – denn da zahlen jene, die selbst vorsorgen, die Zeche. Die bekommen nämlich nichts aus dem Katastrophenfonds – speisen diesen aber genauso über ihre Steuerleistungen.
Wenn man die Einstellung der Menschen zur Eigenverantwortung in unserem Land betrachtet, dann hat der Drang (und Zwang) zur immer weiteren Sozialisierung von typischen Lebensrisken nichts Gutes bewirkt. Das Sammeln von geeignetem Reisig und dessen Verbrennen in Frostnächten war schon in meiner Kindheit am Land ein probates Mittel gegen Frostschäden. Wer würde denn diese Mühen und das nächtliche Feuermachen noch auf sich nehmen, wenn es „eh die leistungsorientierte Versicherung“ zahlt?
Rudolf Mittendorfer
zum Artikel: „„Schadensaison beginnt mit einer Katastrophe“”.
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