Frühjahrsputz

7.2.2012 – Das konzessionierte Banken- wie Versichererwesen hat mit gewerblicher Tätigkeit mE nichts am Hut. Das betrifft auch andere konzessionierte Tätigkeiten, wie Wertpapierfirmen nach WAG. Zusätzlich sind die wirtschaftlichen Grundlagen von Bank und Versicherung aufgrund diametral entgegen gesetzter mathematischer Ansätze nicht geeignet, die Interessen innerhalb einer Organisation nachvollziehbar ausgewogen zu repräsentieren. Das ist gelebter Widerspruch, wie es am Beispiel von Herrn Dr. Pichler evident wurde.

WERBUNG

Das Ergebnis zeigt sich an teilweise haarsträubenden gesetzlichen Widersprüchen (Vermittlung ohne Form) wie Nichtbeachtung gewerblicher Pflichten durch gesetzliche Parallelwelten für Banken (Versicherungsvermittlung).

Es ist hoch an der Zeit, die historisch durchwachsenen Zuordnungen zu überdenken wie auch deren Sinnhaftigkeit innerhalb der WKO an sich. Bankenverband, Versicherungsverband, Sparkassenverband, Industriellenvereinigung, um Beispiele zu nennen, sind das eigentliche Zuhause dieser Branchen. Es gehört zur Strukturrefom, diese teuren wie widersprüchlichen Doppelgleisigkeiten zu beseitigen, wie etwa auch Gewerkschaften und Arbeiterkammer oder oberste Gewerbebehörde und Finanzmarktaufsicht.

Wissensberufe sind ebenfalls Teil einer Strukturreform und gehören mE zu den Freien Berufen, ausgegliedert in eigenen Berufskammern. Der WKO verbliebe die Kernkompetenz, wofür sie im 19. Jahrhundert gegründet wurde: eine Handels- und Gewerbekammer, begleitet von Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie Alumni-Vereinigungen zur Wissens- und Erfahrungsweitergabe.

In der Land- und Forstwirtschaft, in der Gartenarbeit und im Haushalt werden Wald und Flur nach dem Winter gesäubert, altes Holz und verblühte Pflanzen entfernt, die Wohnung aufgemöbelt, um Platz für Neues zu schaffen, neues frisches Leben zu gestalten. Bereiten wir also den beruflichen Frühjahrsputz vor.

Walter Michael Fink

office@RMF.at

zum Artikel: „Sparte Bank und Versicherung: Wechsel an der Spitze”.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

weitere Leserbriefe
6.2.2012 – Rudolf Mittendorfer zum Artikel „Sparte Bank und Versicherung: Wechsel an der Spitze” mehr ...