Exzessive Hochpreispolitik

19.5.2011 – Wenn man sich als unabhängiger Makler mit den am Markt möglichen Konditionen auseinandersetzt, wird man sehr bald erkennen, dass hier einerseits exzessive Hochpreispolitik mit versteckten „Fußangeln“ von zum Beispiel jährlicher 4-prozentiger Prämienaufstockung betrieben wird und andereseits ganz wesentlich günstiger kalkulierte Unfallanbote am Markt erhältlich sind, man muss nur suchen.

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Wichtig ist wie bei jeder unsichtbaren Ware die Leistustungsbereitschaft im Schadenfall: Eine junge Mutter hat sich bei einem grässlichen Unfall 200 Grad heißes Fritierfett über Gesicht und Oberkörper geschüttet (der Deckel der fettigen Fritteuse sprang bei Heben von der Kredenz auf!). Der von uns vermittelte Versicherer zahlte ohne Wenn und Aber zirka 25.000 Euro, ein zweiter, der einen Miniunfallvertrag über den Dienstgeber verkauft hatte, wollte zunächst hingegen nicht einmal rund 300 Euro zahlen ...

In einem anderen Fall verunfallte ein schwer kranker Kunde zu Weihnachten kurz vor einer Op. Bei dem Eingriff erlitt er plötzlich Gehirnprobleme, die auf den Unfall zurückzuführen gewesen sein könnten und verstarb. Unsere sofortige Meldung an den Versicherer (25.12.) wurde aber erst am 7.1. bearbeitet, da war der Kunde schon eingeäschert und eine Prüfung wegen möglicher Leistung unmöglich.

Wir wissen, dass leistungsmößig ein West-Ostgefälle besteht, daher sollte das auch in den Tarifen Niederschlag finden, eine Sanierung Ost für West scheint unangebracht.

Man wird bei der Gestaltung neuer Tarife gut daran tun, nicht die Progession bei schweren Unfällen ins Abenteuerliche zu treiben (angeblich schon 1000%), sondern auch Sorge zu tragen, dass bei kleineren Fällen – glücklicherweise ohne Dauerfolgen – der Verunfallte die Präsenz seines Versicherers finanziell spürt.

Gerald Winterhalder

office@alcor.at

zum Artikel: „Das falsch eingeschätzte Unfallrisiko”.

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