6.6.2013 – Leider hat in diesem Fall der VKI, mal bereinigt um die „Überspitzung zwecks medialer Vermarktung“, grundsätzlich recht. Die klassische Lebensversicherung, mit den herrschenden Garantie- bzw. Veranlagugsvorschriften sowie dem existenten Verpflichtungslevel, steht vor extremen Herausforderungen, die – besonders in Österreich und Deutschland – zu einem Risiko der Kategorie A werden können.
Derzeit fehlen mir zwar die letzten Detailinformationen, aber vor zwei Jahren lag das durchschnittliche Garantiezinsniveau in den Beständen noch über drei Prozent! Wie das mit den herrschenden Anlagevorschriften, ohne den neuen Kunden quasi schon von Beginn an keine Ertragschancen einzuräumen, erzielt werden soll, scheint stark rätselhaft. Erst nach zirka 15 bis 20 Jahren zeigen heute die Rückkaufswerte Stände in Höhe der einbezahlten Prämien.
Wer bitte – im Vorfeld anständig informiert – würde ein Produkt abschließen, bei dem ich sage, du gibst mir monatlich Geld, und in 20 Jahren gebe ich ’s dir unverzinst wieder zurück?
Es gab Zeiten, in denen solche Produkte ihren Sinn hatten, doch die sind lange vorbei. Ich verstehe daher nicht, dass gerade Versicherer, die diese Situation natürlich sehr genau kennen, Krisen in Aktienmärkten dazu nutzen, vermeintliche Sicherheit (was ist an Gelderhalt in 20 Jahren sicher??) anzupreisen, statt zu informieren, wie langfristig Märkte laufen und Vertrauen in langfristig differenziertes Investment zu schaffen. Das würde der Branche sehr gut tun. Kunden in jedem Fall.
Walter Schuster
zum Artikel: „VKI nimmt Lebensversicherung aufs Korn”.
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