Ein grausliches Thema – und zwei Praxisbeispiele dazu

19.1.2012 – Man mag es drehen und wenden wie man mag, der Konsument reagiert sensibler auf Entwicklungen am Markt als es manchen Managern mit Nagelschuhen im blauen Nadelstreif lieb ist. Über den Wert einer Lebensversicherung mit einer Verzinsung deutlich unter der Inflationsrate, weil eben die Gewinnzuteilungen zu knausrig ausfielen, haben viele Kunden alle Illusion verloren und wandern zu anderen Anlagemöglichkeiten ab.

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Uns liegen hier zwei typische Beispiele, zufälligerweise vom selben Versicherer vor: Fall 1: Er- und Ablleben, Ergebnis nach 24 Jahren Laufzeit +53 %, Gewinn, d.s. ca 1,5% p.a. Da steckt zwar das Ablebensrisiko drinnen, das geht aber durch die laufenden Zahlungen und Gewinnansammlungen gegen Null.

Fall 2: Abschluss 2005, Einzahlung bis 1.12.2011 13.356.-, bei der Auflösung stehen 7,484,- € zur Verfügung, nach immerhin 5 Jahren Laufzeit ein sattes Minus von 5,872,- €, d.s. 44% ! Selbst wenn man jetzt die Provision und den Risikoanteil abzieht, bleibt noch immer ein Riesenloch – wo ist das Geld?

Mehr braucht man zu diesem grauslichen Thema nicht mehr zu sagen, eine Kunde hat mit bösem Humor das mit den Worten „da fahren um mein Geld eine Menge Autos im Kreis“ unter Anspielung auf Sponsorgelder kommentiert.

Mit den Aktien verhält sich der Fall grundsätzlich ganz anders, weil eben hier Ereignisse am Markt den Wert sehr stark beeinflussen, selbst eine Aktie eines grundsoliden Unternehems hat innerhalb eines Jahres zwar um ca. 14 % an Wert verloren, aber immerhin rund 4 % Dividende (nach 25% Kest) ausgeschüttet – die wird aber sicher wieder steigen.

Dem allgemeinen Trend, bei Spareinlagen keine langfristigen BIndungen einzugehen, folgen bereits einige Anbieter, 2,5% für täglich lösbare BIndung ist im Vergleich zu den schlechten Lebensversicherungen ein absoluter Lichtblick.

Es wird eben jetzt, will man im Geschäft bleiben, notwendig sein, für den Konsumenten attraktivere Anlagemöglichkeiten zu schaffen, will man verhindern, dass Leute ihre Pension in Form von Goldbarren im Garten vergraben.

Gerald Winterhalder

office@alcor.at

zum Artikel: „Massiver Vermögensverlust im dritten Quartal 2011”.

Leserbriefe zum Leserbrief:

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Gerald Winterhalder - Die Praxis sieht noch grauslicher aus. mehr ...

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