Diffamierung der Versicherungsmakler

18.3.2010 – Nun gut, man kann zur aktuellen Werbekampagne der Versicherungsmakler geteilter Meinung sein. Ungeachtet dessen wirft der Verfasser des Leserbriefes wohl einigermaßen ungezielt mit Verallgemeinerungen um sich, die nicht unbeantwortet hingenommen werden sollten.

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Ja, es mag sein, dass ein Gutteil der Versicherungsmakler den beruflichen Ursprung in einer Versicherungsgesellschaft hatte. Ja, es mag auch sein, dass vielfach die „Grundkenntnisse“ des beruflichen Fachwissens in diesen Unternehmungen genossen wurden. Bestimmt geschah dies aus dem unzähmbaren Drang der Versicherer heraus, den Wissenstand der Bevölkerung im Allgemeinen zu heben, und nicht etwa aus der Notwendigkeit seine eigenen Mitarbeiter entsprechend auszubilden?!?

Und ja, es wird auch jene Fälle geben, in denen Gesellschaften mittels Stockablösen und Abfertigungen, den in die Selbständigkeit „abgeglittenen“ ehemaligen Mitarbeitern die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit auf Lebzeiten gesichert haben. Dies mit Sicherheit ebenfalls aus einer barmherzigen Verantwortung heraus, verbunden mit einer sauberen ethischen, sozialen Grundeinstellung von Versicherern, und nicht etwa deshalb, um die „eigenen Felle“ nicht davon schwimmen zu sehen.

Um nicht den Anschein zu erwecken, hier ebenfalls mit Verallgemeinerungen zu arbeiten, sei erwähnt, dass ich für meinen Teil, sowie auch viele weitere Kollegen, die Ausbildung an der Universität Graz auf eigene Kosten genoss (zumindest das, was man als Ausbildung bezeichnen sollte) und dass ich ohne Kundenstock und Abfertigung den Weg in die Selbständigkeit auf mich nahm. Die 20 Jahre Selbständigkeit bereue ich nicht, der Weg war steinig, aber erfolgreich. Vor allem aber habe ich die Versicherer kennen gelernt, wie sie mit Versicherungsmaklern umgehen, wenn sie diese nicht am Gängelband der „finanzierten“ Ausbildung, der Abfertigung und der Stockablöse haben. Von wegen sauber, sozial und in Verantwortung, da spielt es dann eine andere „Musik“!

Bestimmt ist es der Versicherungsmakler, und nur er, der für die ruinöse Preispolitik verantwortlich zeichnet. Ja, warum ist es denn nicht so simpel und einfach, wie sich der Leserbriefschreiber das wünscht, und man hat als Versicherer, so wie der Staat die Handhabe darüber, die Prämien in der KFZ Haftpflicht analog der „Preisfindung“ in der MVST zu gestalten? Wäre doch fein, wenn man endlich dazu übergehen könnte für den zitierten Gegenwert Null seine Prämien so zu gestalten, dass die 27.000 Mitarbeiter der Gesellschaften weiterhin ungestört und finanziell abgesichert ihr Dasein fristen könnten, ohne sich Sorgen machen zu müssen, wer das letztlich bezahlt.

Eine Werbekampagne einer Berufsgruppe als Vorwand heranzuziehen, um diese pauschal zu verunglimpfen, muss man zurückzuweisen. Die Aussagen in dem Leserbrief zeugen aber vom Wahrnehmungsbild unserer Berufsgruppe, zumindest in bestimmten Bereichen von Versicherungsgesellschaften. Bleibt nur zu hoffen, dass es sich nicht um die Widergabe einer mehrheitsfähigen Betrachtung handelt, sondern um eine etwas verschwommene Wahrnehmung des Leserbriefschreibers. Akad. Vkfm. E. Zarfl, Versicherungsmakler

e.zarfl@vmb-zarfl.at

zum Leserbrief: „Diffamierung der Versicherungsangestellten”.

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