25.4.2017 – Die übliche sehr einseitige Darstellung der Gesellschaften. Alleine dass hier Themen wie Absicherung von Arbeitskraft und Hinterbliebenenschutz mit der Kapitalbildung verknüpft werden, zeigt, dass diese teuren und kaum jemals der tatsächlichen Risikosituation angepassten Kombilösungen noch immer die Lieblingsprodukte der VVO-Member wären. Wo kann man besser teure Kosten und minimale Erträge verstecken als in solchen?
Zum Glück gibt es ja die unabhängigen Berater, denen Kunden risikogerechte Einzelprodukte zu verdanken haben. Zudem gibt es kein Szenario ernstzunehmender Volkswirte, welches ein deutliches Ansteigen (damit meine ich nicht auf 1 bis 2 %) der Zinsen in den nächsten 10 Jahren prognostiziert. Die ständige Keule, es würde ja sonst gar nichts gespart, ist völliger Unsinn, nur eben nicht in teuren Versicherungslösungen ohne Rendite.
Als blanken Hohn empfinde ich die Argumente, dass die Investments der Lebensversicherungen quasi die Staatsschulden sanieren helfen. Es ist arrogant, den gutgläubigen Kunden ertraglose Produkte zuzumuten, um sich dann als Retter des Staates zu feiern.
Als Fachmann ist mir natürlich klar, warum Staat, Versicherungen und Banken, also eine durchaus mächtige Lobby, unbedingt ein totes Pferd weiter reiten möchte ...
Es gibt 3 Produkte, die nahezu den gesamten Gewinn der meisten Gesellschaften ausmachen: die klassische LV, die Unfallversicherung und die BU-Versicherung. In den beiden biometrischen Sparten liegt es an der geringen Schadenquote, in der LV klar an den hohen Kosten durch geringste Transparenz und diversen Kickbacks und Verknüpfungen zwischen Banken, Versicherungen und Staat.
Ansonsten müsste längst die gesamte Finanzlandschaft ihr Budget in Marketingmaßnahmen stecken, die Kunden Finanzwissen vermitteln, und jene Angst (z.B. vor Aktien) nehmen, die sie selbst geschürt hat.
Eine Fondsgebundene mit geringer Kostenstruktur wird immer nach 20 Jahren mehr für den Kunden bringen als eine klassische LV. Aber dort gibt ’s ja scharfe Transparenzvorschriften, dort weiß jeder, worin er investiert und dass alles zugewiesen wird.
In der Klassischen? Blackbox ... und 20 % kann sich auch die Gesellschaft behalten ... Langfristig wird dieses Produkt sterben, aber bis dahin werden noch viele Kunden um ihre Altersvorsorge gebracht werden, zumindest um eine ertragreiche.
Die Wahrheit ist eine andere: Klassische LV schädigt die Volkswirtschaft langfristig, weil sie die Kaufkraft minimiert. Schade. Umdenken bitte!
Walter Schuster
zum Artikel: „„Stechendes Argument“ für die Lebensversicherung”.
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