10.9.2019 – Die AK wendet sich gegen Angriffe auf das staatliche Pensionssystem. Soll so sein. Fakt ist aber auch, dass das staatliche Pensionssystem in den letzten 20 Jahren, vor allem durch die Änderung des Durchrechnungszeitraums und andere Maßnahmen, ja bereits erheblich schlechter geworden ist.
Auch wenn ich natürlich selbst davon betroffen bin, so ist es für mich nachvollziehbar, dass Änderungen am Pensionssystem notwendig sind, um es leistbar zu machen. Trotz Pensionsreformen hat sich die aus dem Budget zu stopfende Lücke zwischen Beiträgen und Pensionsleistungen (inkl. Beamtenpensionen) von 1980 mit ca. 6 Mrd. auf nunmehr bereits mehr als 20 Mrd. fast vervierfacht.
Und auch wenn man nicht Statistik studiert hat, ist einem klar, dass der Zuschuss noch erheblich größer werden wird, wenn man sich die zu erwartende Steigerung der Anzahl der Pensionsbezieher in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ansieht. Da den Leuten einzureden, dass eine zusätzliche private oder betriebliche Vorsorge ein Unsinn und nicht notwendig ist, ist in meinen Augen fahrlässig.
Es wäre besser, die AK würde dafür kämpfen, dass die Minuszins-Politik endlich beendet wird, die allen Sparern erheblichen Schaden zufügt und jedwede risikoarme Vorsorgemöglichkeit von vornherein zum Minusgeschäft macht.
Ich bin auch gleich dabei, wenn für eine noch wesentlich verbesserte Transparenz bei allen Anlageprodukten gekämpft wird. Auch wenn es hier Fortschritte gegeben hat, so ist vieles immer noch nicht wirklich nachvollziehbar und transparent.
Was die Arbeiterkammer vielleicht auch erwähnen sollte, ist, dass sie die eigenen Mitarbeiter sehr wohl durch Zusatzpensionen vor den Niederungen des normalen Pensionssystems schützt.
Gerald Layr
zum Artikel: „Pensionen: AK OÖ wirft Versicherern „Propaganda“ vor”.
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