Der Pferdefuß bei einer Volksbefragung

29.6.2015 – Wenn ein (ehemals?) so mächtiger Politiker wie der kluge und gewiefte Prof. Khol plötzlich „konstatiert“, dass die wirklich wichtigen Probleme zur Seite geschoben werden, dann muss man sich „verkohlt“ vorkommen. Die politische Klasse von SPÖ und ÖVP hat das Pensionsproblem Jahrzehnte sehr bewusst zur Seite geschoben und tut es noch immer. Und die zeitweise in der Regierung befindlichen FP/BZÖ-ler habe leider auch nichts getan, um klare Aussagen zum Pensionsthema in die Bevölkerung zu bringen.

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Dass mehr als 50 Prozent der Nationalratsabgeordneten beamtenähnliche Pensionsregelungen haben (echte Beamte, Landesbebedienstete, freigestellte Betriebsräte der AK, Gewerkschafter, Freigestellte der Sozialversicherungen etc.), hat mit dieser konsequenten Negierung der Realität der Mehrheitsbevölkerung vielleicht etwas zu tun?

Ich bin leider auch skeptisch, was eine zur Schweiz analoge Volksbefragung bringen würde. Wahrscheinlich würde die Mehrheit weiter die Pensionslüge glauben wollen. Ist ja auch bequemer, daran zu glauben, dass der Staat eh alles macht. Und man selbst keine Pensionsverträge beim Dienstgeber verhandeln muss, und erst recht keine Privatvorsorge tätigen braucht. Es gibt doch dauernd Ausverkauf und Urlaubsschnäppchen – und ein neues Auto ist ja auch wichtig!

Rudolf Mittendorfer

r.mittendorfer@uwf.at

zum Leserbrief: „Schweiz hat schon vor über 40 Jahren Weitblick bewiesen”.

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