Bocksprungpolitik mit abstrusen Ergebnissen

2.3.2012 – Auf den ersten Blick fällt auf, dass in der Expertenrunde doch gerade Leute jener Gesellschaften nicht teilgenommen haben, die den Tarifdschungel erst durch ihre unverständliche Parallelpolitik und Tarifgenerationen entstehen lassen: hier der offizielle – meist viel zu teure – Tarif, dann der eigene Maklertarif – jetzt aber wieder spezielle Summenrabatte wieder für den eigenen Außendienst und noch weiter rabattierte Konditionen für bestimmte Autohändler.

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Um das Ganze noch zu toppen, gibt – oder zumnidest gab es – nachweislich Aktionen, bei denen über den Händler die Kasko – zumindest für einen bestimmten Zeitraum – überhaupt gratis war. Man kann hier mit Fug und Recht behaupten, dass hier das abgewandelte Nestroy-Sprichwort: „Wer ist billiger, i oder i?“ fröhliche Urstände feiert.

Eine Tarifgestaltung nach speziell örtlichen Risikomerkmalen ist in einem so kleinen Land wie Ö. nicht unproblematisch (Wohnort), die Konstruktion mit Alterspunkten haben wir – durch Zufall – ad absurdum geführt: Der 42-jährige Enkel in der Bounsstufe 00, also unter null, zahlt mehr als der Großvater, der mit 83 erstmals ein eigenens Auto, natürlich in Stufe 9, anmeldet, also als Fahranfänger gilt.

Diese Geister der ungebremsten Rabattitis sind ja erst mit dem Auftreten der inzwischen längst verblichenen VJV aufgetaucht. Früher gab es einen einheitlichen KFZ-H-Tarif, Rabatte fast keine!

Zu welchen gedradezu abstrusen Ergebnissen diese Bocksprungpolitik einiger Versicherer führen kann, zeigt ein bei uns aufgetretenes Beispiel: Die Fa. E hat im Abstand von ca. zwei Jahren zwei völlig gleichartige Neufahrzeuge angemeldet, nach Angleichung der B/M-Stufe stellt sich heraus, dass die Kaskoprämien im Verhältnis 4:1 kalkuliert wurden, also einmal 2% dann 8%, jeweils mit den aktuell möglichen Maklerrabatten.

Das sind keine Tarif-, sondern Bocksprünge – unter dem leiden aber letzlich alle! Man wird auch beim Kunden unglaubwürdig.

Gerald Winterhalder

office@alcor.at

zum Artikel: „„Kfz-Geschäft muss nicht unattraktiv sein“”.

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