Aus diesen Bildern spricht Hass

29.10.2012 – Ich habe mich jetzt tatsächlich durch diese Besudelungs-Zeichnungen durchgeklickt, gegen die die Mohammed-Karikaturen ein offener religiöser Dialog waren. Offen gesagt fällt es mir schwer, einen inhaltlichen Bezug, eine Kritik oder eine Pointe herauslesen zu können. Schockierend ist nur, wie lächerlich die Inhalte und wie niedrig das Niveau sind. Es handelt sich über weite Strecken um primitivste und einfallslose Fäkal-Kunst, für die, wie der Zeichner schreibt, „gut bezahlt wurde“. Mit Kammer-Pflichtbeiträgen, sei angemerkt. Einfach unfassbar.

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Mit normaler Kritik an den Praktiken einer Berufsgruppe scheint das nichts mehr zu tun zu haben – aus diesen Bildern spricht Hass. Die Ähnlichkeit einzelner Sujets mit dem Stil der hasserfüllten Wahlplakate der wahlwerbenden Gruppen in der Zwischenkriegszeit dürfte daher kein Zufall sein. Da ich nicht annehme, dass dieser in der übrigen Bevölkerung vorhanden ist, gehe ich auch davon aus, dass die Reaktion der „Konsumenten“ dieser Zeichnungen eher Abscheu als Zustimmung sein wird.

Im Übrigen wäre gegen eine derart entgleiste Pflicht-Interessensvertretung vermutlich nur noch zu prüfen, inwieweit eventuell Rechtsvorschriften verletzt werden. Solche Einrichtungen verstehen mitunter ja nur die Sprache der Staatsgewalt, weil allem anderen gegenüber fühlen sie sich sakrosankt. Da die Justiz endlich und langsam in Österreich auch die Verantwortungsträger persönlich zur Rechenschaft ziehen zu wollen scheint, sollte bei solchen Maßnahmen unbedingt bei den namentlich unterschreibenden Personen dieser Schmähschrift angefangen werden.

Marcel Mittendorfer

m.mittendorfer@verag.at

zum Artikel: „AKOÖ-Broschüre sorgt für Unmut in der Branche”.

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