AK soll unabhängige Experten bezahlen

9.4.2009 – Ah ja, da will die Arbeiterkammer medienwirksam etwas im Sinne der Konsumenten anbieten. Ich frage mich nur, welche Einflüsterer am Werk waren, dass die AK das in diesem Fall selbst machen möchte, wo es doch bereits anbieterunabhängige Beratung im Form des Versicherungsmaklers und der unabhängigen Finanzdienstleister gibt ...

Ein weitaus sinnvollerer Schritt wäre es, wenn die AK, statt ihr eigenes Süppchen zu kochen, in der Öffentlichkeit auf die vorgenannten unabhängigen und gesetzlich zum Agieren im Sinne des Kunden verpflichteten Berufsgruppen und Unternehmen verweisen würde.

Aber das Problem ist ein anderes (und die AK spricht es selbst an): Es ist die Finanzierung der Beratungsleistung. Das merkt auch jeder unabhängige Berater, der einmal versucht hat, mit seinen Klienten eine Honorarvereinbarung nur über Beratungsleistungen zu Konditionen abzuschließen, die der Qualität der Arbeit entsprechen. Ich denke da durchaus an stundenbasierte Honorare in einer Größenordnung die Rechtsanwälte oder Steuerberater ihren Klienten in Rechnung stellen.

Aber welcher Kunde ist denn bereit, im Zuge einer solchen Beratung einige Hundert, bei komplexen Aufgabenstellungen schnell einige Tausend Euro in die Hand zu nehmen, solange es die „Beratung“ bei der Hausbank umsonst gibt?

Ich möchte an dieser Stelle einen Gegenvorschlag in den Raum stellen: Die AK verweist die Konsumenten an unabhängige Experten und übernimmt deren Honorar. Wie wäre das?

DI Wolfgang Türk

vermoegen@aon.at

zum Artikel: „AK will unabhängige Finanzberatung installieren”.