Äpfel-und-Birnen-Vergleich mit offenen Fragen

10.2.2012 – Es ist in der Tat beschämend, dass völlig wertfreie Zahlenvergleiche von diversen Experten (?) ohne jegliche Praxis-Relevanz selbst Branchenprofis verunsichern können (qed).

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Fast schon verwunderlich, dass man sich seitens der Studienbetreiber nicht noch ein wenig Zeit gelassen hat, bis alle Versicherer ihre aktuellen (zum Teil stark sinkenden) Gewinnbeteiligungen für 2012 offiziell festgelegt haben – dann wären die Rechenspiele nämlich noch deutlicher „zugunsten“ all jener Banken ausgegangen, die das solide Anlagegeschäft der Versicherer seit geraumer Zeit schlechtmachen möchten und leider sogar in Insider-Kreisen manche Erfolge damit zeitigen.

An dieser Stelle müssen auch einmal ein paar Fragen gestellt werden dürfen, die bei „Äpfel & Birnen“-Vergleichen dieser Art immer wieder geflissentlich „vergessen“ werden (Warum wohl?):

  • Handelt es sich um so genannte „Direktionspolizzen“ bzw. welche Kostensätze wurden berücksichtigt?
  • Um welche Rentenform handelt es sich jeweils? (Grund- oder Bonusrente; 12 oder 14 mal p.a.; mit oder ohne Kapitalrückgewähr bzw. Garantiezeit; Witwen- bzw. Waisenübergang; ...?)
  • Wann wurde zuletzt von welchem österreichischen Versicherer lediglich die Garantie-VS bzw. -rente (d.h. ohne zusätzliche Gewinnanteile) ausbezahlt? – Und warum werden dann für Vergleiche immer wieder alleine just diese Zahlen herangezogen? – Benötigen die eifrig mitbewerbenden Banken wirklich noch mehr grundfalsche Argumente, um ihre KESt-belasteten Produkte an unsere fehlinformierten Kunden zu bringen?
  • Warum sind ausschließlich AGs im Vergleich zu finden und nicht auch VVaGs?
  • Warum sind kleinere LV-Spezialisten mit deutlich besseren Ergebnissen bei derartigen Vergleichen offenbar zumeist unerwünscht oder bleiben zumindest unberücksichtigt?

Auch wenn selbst aus größtenteils seriösen und meist recht gut informierten Kreisen die halbseidenen Ausflüchte gegen die KLV immer wieder vorgebetet werden: Derzeit existiert keine vernünftige Alternative zur klassischen LV, wenn es um die fundierte und sichere finanzielle Absicherung in der Pension geht!

Reinhard Karger

reinhard.karger@oebv.com

zum Artikel: „AK nimmt private Rentenversicherungen ins Visier”.

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