Ablenkung

18.5.2009 – Die Vollmachtsdebatte wird immer heiterer und lenkt leider zum Beispiel in folgenden Punkten von der Praxis ab:

1. Energiehandelsunternehmen mit Versicherungen gleichzustellen zeigt von wenig Fach- und Sachwissen, da unter anderem die (Unter)-bedingungen, Deckungen etc. bei Versicherungen heutzutage abweichen, wobei es bei Energieunternehmen um den Strompreis geht, jedoch nicht um die sachspezifischen Unterschiede, die der Makler als Sachverständiger im Sinne des Kunden kennen muss und auf die er hinweist.

2. Insbesondere eine große Anstalt drillt die Agenten zur Vollmachtskündigung gegen den Makler, wobei der Sinn dessen eigentlich einerseits wie oben angeführt nur der sein kann, dass der sachverständige Makler dann nicht mehr einsehen kann, was dem lieben Kunden haftungsfrei eingeredet wurde, und anderseits wird der Makler aus der Haftung entlassen – der liebe Kunde bleibt leider damit oft auf der Strecke und wacht, wie erlebt auf wie der Reiter über den Bodensee.

3. Dass zum Beispiel Agenten sogar die Kündigung von angeblichen Vollmachten betreiben – von Kunden, wo ich keine Vollmacht annehmen würde – und dann noch frech anrufen, man möge helfen die Dauerrabattrückforderung abzubiegen, ist ein absurder Auswuchs der Problematik.

Eine gemeinsame Datenbank der Agenten und Makler über Kunden, wo von einer Vollmachtsannahme abzuraten ist, wäre zum Beispiel eine fruchtbare gemeinsame Aktion. IBedauerich, dassin der Praxis die Sachlichkeit vernachlässigt wird.

Komm.-Rat Ing. Erich Neubauer

ing.neubauer@utanet.at

zum Artikel: „Streit um Vollmachten für Agenten eskaliert”.