Wie viel Rendite darf Nachhaltigkeit kosten?

26.5.2023 – Die Hälfte der Österreicher ist laut einer Teambank-Umfrage bereit, für ein „ökologisch-soziales Produkt“ mehr zu zahlen. Für ein solches Bankprodukt nehmen 28 Prozent weniger Rendite oder höhere Kosten in Kauf. 44 Prozent achten nach eigenen Angaben bei Bank- und Versicherungsprodukten auf ökologisch-soziale Standards.

Pflanze/Geld (Bild: Adobestock/Fantasista)
Bild: Adobestock/Fantasista

Nachhaltigkeit gewinne für 43 Prozent der Menschen in Österreich an Bedeutung, für 45 Prozent sei sie gleich wichtig geblieben.

Unterschiede zwischen den Generationen seien dabei kaum festzustellen.

Das meldete die Teambank AG Österreich vor kurzem auf Basis einer österreichweiten Umfrage.

Yougov Deutschland hat sie online unter 1.478 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren für das „Liquiditätsbarometer Österreich“ der Teambank durchgeführt.

Hälfte bereit, für „ökologisch-soziales Produkt“ mehr zu zahlen

Zugleich habe die Bereitschaft, für ein „ökologisch-soziales Produkt“ mehr Geld zu zahlen, abgenommen: In der aktuellen Umfrage zeigen sich 50 Prozent dazu bereit, in der Vorjahresumfrage waren es elf Prozentpunkte mehr.

„Nur zehn Prozent sind immer bereit, für ein nachhaltiges Produkt mehr zu bezahlen, 40 Prozent stimmen der Aussage eingeschränkt zu“, schlüsselt das Institut weiter auf.

Höhere Lebenshaltungskosten vs. „Nachhaltigkeitsaufschlag“

„Steigende Lebenshaltungskosten erhöhen den Druck auf Verbraucherinnen und Verbraucher, sparsam zu wirtschaften“, kommentiert Teambank-Vorstandschef Frank Mühlbauer.

„Gleichzeitig steigt die Erwartungshaltung an nachhaltig ausgerichtete Produkte. Unternehmen stehen dabei branchenübergreifend vor der Herausforderung, dass die Menschen dafür mehrheitlich keinen Preisaufschlag entrichten möchten.“

28 Prozent nähmen Renditeeinbußen oder höhere Kosten in Kauf

Soweit es „ökologisch-soziale Bankprodukte“ betrifft, zeigen sich lediglich 28 Prozent bereit, „Renditeeinbußen oder höhere Kosten in Kauf zu nehmen“. Gegenüber 2022 sind das um fünf Prozentpunkte weniger.

44 Prozent – sechs Punkte weniger als 2022 – achten bei Bank- und Versicherungsprodukten auf die Einhaltung ökologisch-sozialer Standards, referiert die Teambank aus den Ergebnissen.

Bei wem die Befragten die Verantwortung für Nachhaltigkeit sehen

Nach Ansicht der Verbraucher sei es vor allem Sache der Unternehmen, den Konsum nachhaltiger zu gestalten (86 Prozent). Fast ebenso viele (81 Prozent) sehen diesbezüglich die Politik in der Pflicht.

Den Ball bei sich selbst liegen sehen im Vergleich dazu zwar etwas weniger Befragte, aber dennoch eine deutliche Mehrheit von gut zwei Dritteln (69 Prozent).

Leserbriefe zum Artikel:

Rudolf Mittendorfer - Das Fressen kommt vor der Moral – Bert Brecht . mehr ...

Schlagwörter zu diesem Artikel
Marktforschung · Nachhaltigkeit
 
WERBUNG
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
12.5.2023 – Eine aktuelle Studie des Unternehmensberaters EY hat sich mit der Frage befasst, ob heimische mittelständische Unternehmen den Klimawandel für ihr Geschäftsmodell eher als Risiko oder als Chance wahrnehmen, welche Branchen pessimistisch oder optimistisch sind und welche Maßnahmen ergriffen werden. (Bild: EY) mehr ...
 
23.3.2023 – In einer großangelegten Studie hat die Generali unter anderem die Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation, Erwartungen für die Zukunft und die Sorgen der Menschen analysiert. (Bild: Generali) mehr ...