22.7.2025 – Weniger Autofahrer, dafür immer mehr Lenker einspuriger Fahrzeuge sind alkoholisiert in Unfälle verwickelt; die weitaus überwiegende Mehrheit sind Männer. Eine Häufung der Unfallzahlen gibt es in den Sommermonaten Juli und August sowie an Samstagen, zeigt eine Analyse des ÖAMTC.
2024 haben sich 2.705 Alkoholunfälle mit Personenschaden auf Österreichs Straßen ereignet, so der ÖAMTC in einer Presseaussendung. Knapp mehr als 3.000 Menschen seien dabei verletzt worden, es wurden 33 Todesfälle verzeichnet.
Was die Zahl der Unfälle betrifft, sei deren Zahl gegenüber dem Jahr davor leicht gestiegen; bei den Todesfällen handle es sich um die höchste Zahl seit 2018.
Besonders gefährlich sind die beiden Sommermonate Juli und August; in diesen hätten sich im Vorjahr fast ein Viertel (24 Prozent) der alkoholbedingten Unfälle ereignet. Mehr als ein Fünftel all dieser Unfälle ereigneten sich darüber hinaus an einem Samstag.
Regional seien 2024 die meisten Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss in Niederösterreich verzeichnet worden (554), dahinter rangieren die Steiermark mit 478 und Oberösterreich mit 470.
86 Prozent der alkoholisiert an Unfällen Beteiligten sind laut Studie männlich. Rund 23 Prozent der alkoholbedingten Unfälle werden von 30- bis 39-jährigen Verkehrsteilnehmern verursacht, fast 20 Prozent von 20- bis 29-Jährigen.
Mehr als 60 Prozent der Unfälle seien sogenannte Alleinunfälle, bei denen die alkoholisierten Verkehrsteilnehmer (Lenker bzw. Fußgänger) Auslöser des Unfalls sind und die ohne Beteiligung anderer passieren.
Während der Anteil der Pkw-Lenker an den alkoholisierten Unfallbeteiligten seit Jahren zurückgehe, steige die prozentuelle Beteiligung anderer Mobilitätsformen stark an. Die stärksten Zuwächse gebe es bei Radfahrern, gefolgt von Lenkern von (E-)Scootern und Motorradfahrern.
Nicht zuletzt warnt der ÖAMTC vor den Folgen, wenn Fahrzeuge unter Alkoholeinfluss gelenkt werden. Es handle sich um eines der schwerwiegendsten Verkehrsdelikte mit dementsprechend strengen Straffolgen.
Bei Überschreiten der Höchstgrenze von 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut drohe eine hohe Verwaltungsstrafe und eine Vormerkung im Führerscheinregister, ab 0,8 Promille die Entziehung der Lenkerberechtigung und eine Geldstrafe von bis zu 5.900 Euro.
Noch schwerwiegender können die rechtlichen Folgen nach einem Unfall sein; so könne die Haftpflichtversicherung ab 0,8 Promille vom Versicherungsnehmer bis zu 11.000 Euro Regress fordern, Rechtsschutz- und Kaskoversicherer seien leistungsfrei, betont der ÖAMTC.
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