Umfrage: Großes Interesse an betrieblicher Vorsorge

4.10.2024 – Drei von vier Österreichern haben Interesse an einer freiwilligen betrieblichen Zusatzpension, zwei Drittel an einer betrieblichen Gesundheitsvorsorge. Das besagt eine Umfrage der Allianz. Die Schere zwischen dieser „Nachfrage“ und dem Ist-Zustand ist groß.

Geldscheine in Kassa (Bild: Alexander Fox | Planet Fox auf Pixabay)
Alexander Fox | Planet Fox auf Pixabay

Rund drei Viertel (72 Prozent) der Österreicher finden das Angebot einer freiwilligen Zusatzpension des Arbeitgebers sehr interessant oder interessant. Das geht aus dem „Vorsorgebarometer“ der Allianz-Gruppe Österreich hervor.

Allerdings biete nur bei 42 Prozent der unselbstständig Beschäftigten der Dienstgeber eine betriebliche Pensionsvorsorge an, so die Allianz weiter.

„Noch nicht alle Unternehmen haben das Potenzial betrieblicher Vorsorgemodelle erkannt“, meint Allianz-CEO Rémi Vrignaud. Dabei böte betriebliche Vorsorge einen Wettbewerbsvorteil, wenn es darum gehe, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, fügt Vrignaud hinzu.

Die Allianz hatte bereits im Mai Ergebnisse aus dem „Vorsorgebarometer“ vorgestellt (VersicherungsJournal 17.5.2024), damals noch ohne Details zum Thema „betriebliche Vorsorge“. Marketmind hatte von 29. Februar bis 20. März rund 2.000 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren für die Allianz befragt.

Für Vollzeitbeschäftigte wird häufiger vorgesorgt

In der Umfrage gaben 44 Prozent der Vollzeitbeschäftigten an, dass ihr Arbeitgeber für sie in eine betriebliche Pensionsvorsorge einzahlt. Unter den Teilzeitbeschäftigten war der Anteil mit 37 Prozent kleiner.

„Nach wie vor sind es größtenteils Frauen, die aufgrund von Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen in Teilzeit arbeiten“, kommentiert Vrignaud.

Dies wirke sich aber ein Leben lang auf Einkommen und Pension aus. „Dabei ließe sich gerade für sie die Pensionslücke durch eine betriebliche Pensionsvorsorge verringern.“

Geschlechter, Erwerbstätigkeit, Funktion

Rémi Vrignaud (Bild: Allianz/Foto Wilke)
Allianz-Österreich-CEO
Rémi Vrignaud (Bild:
Allianz/Foto Wilke)

Trennt man die Ergebnisse nach Geschlechtern, so zeigt sich, dass 40 Prozent der Frauen von einer betrieblichen Vorsorge erfasst sind, Männer zu 44 Prozent.

Von jenen, die bereits in Pension sind, erhalten aktuell nur 11 Prozent eine betriebliche Zusatzpension; unter den Männern sind es 21 Prozent.

Auch nach beruflicher „Funktion“ wurden die Daten ausgewertet: Demnach wird für 43 Prozent der leitenden Angestellten betrieblich vorgesorgt, für 45 Prozent der nicht-leitenden Angestellten, für 41 Prozent der Facharbeiter und für 26 Prozent der angelernten oder sonstigen Arbeiter.

Ein Fünftel betrieblich krankenversichert

Betriebliche Vorsorge bedeute aber „mehr als nur die Absicherung für das Alter“, ergänzt die Allianz. Eine betriebliche Gesundheitsvorsorge bringe dem Arbeitnehmer Absicherung und Gesundheitsdienstleistungen, dem Arbeitgeber könne sie in Gestalt kürzerer Krankenstände der Mitarbeiter von Nutzen sein.

Laut der Umfrage erachten 67 Prozent eine private Zusatzkrankenversicherung, die der Dienstgeber abschließt und finanziert, als sehr interessant oder interessant. Tatsächlich in einer betrieblichen Krankenversicherung erfasst zu sein, gaben aber nur 21 Prozent der Arbeitnehmer.

23 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen erhalten eine Zusatzkrankenversicherung, berichtet die Allianz weiter. Unter den Vollzeitbeschäftigten sind es 22 Prozent, unter den Teilzeitbeschäftigten 19 Prozent.

Und auch hier wurde nach Funktion analysiert: 26 Prozent der Facharbeiter, 22 Prozent der leitenden Angestellten, 21 Prozent der nicht-leitenden Angestellten und 13 Prozent der angelernten oder sonstigen Arbeiter sind erfasst.

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Gesundheitsreform · Marktforschung · Mitarbeiter · Pension
 
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