1.4.2025 – Das verfügbare Einkommen der österreichischen Haushalte stieg 2024 um 3,5 Prozent, die Konsumausgaben bewegten sich hingegen praktisch nicht. Dementsprechend legte die Sparquote um drei Punkte auf 11,7 Prozent zu, was einem Sparvolumen von fast 34 Milliarden Euro entspricht.
2024 legten die österreichischen Privathaushalte 11,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens „auf die hohe Kante“, berichtete Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria, am Montag auf Basis vorläufiger Daten für das vergangene Jahr.
Das bedeutet in absoluten Zahlen einen „Spar“-Anstieg um über zehn Milliarden Euro gegenüber 2023 auf 33,7 Milliarden Euro.
Die Sparquote lag somit auch „klar über dem Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre 2010 bis 2019 mit 8,0 Prozent“, fügt Thomas hinzu und meint: „Die großen Unsicherheiten haben die Sparneigung der österreichischen Haushalte ansteigen lassen.“
Quelle: Statistik Austria (gekürzt) |
Verfügbares Einkommen: Saldo aller laufenden einkommensbezogenen Transaktionen. Es setzt sich zusammen aus Selbstständigen-Einkommen und Betriebsüberschuss, Arbeitnehmerentgelt, (Bruttolöhne plus Sozialbeiträge der Arbeitgeber), Vermögenseinkommen, Sozialleistungen (unter anderem Pensionen); abzüglich geleisteter Steuern vom Einkommen und Sozialbeiträge; ergänzt um sonstige laufende Transfers. Sparen: im Wesentlichen jener Teil des verfügbaren Einkommens, der nicht für den Konsum verwendet wird, sondern für Sachvermögensbildung (Investitionen) und Geldvermögensbildung zur Verfügung steht. Sparquote: Quotient aus Sparen und verfügbarem Einkommen (inklusive Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche). |
So wuchs auch der private Konsum mit gerade einmal real +0,1 Prozent kaum – obwohl das verfügbare Einkommen privater Organisationen ohne Erwerbszweck mit 285,7 Milliarden Euro real um 3,5 Prozent höher war als 2023.
Nominell stieg das verfügbare Einkommen um 6,8 Prozent. Unter den wichtigsten Einkommenskategorien nahm das Arbeitnehmerentgelt nominell um 8,5 Prozent.
Die monetären Sozialleistungen wuchsen um 10,3 Prozent.
„Hier spielt insbesondere die zeitverzögerte Inflationsanpassung von Löhnen und Gehältern sowie Pensionen eine Rolle“, erläutert die Statistik Austria. Die sonstigen Transfers waren um 8,6 Prozent höher.
Die Sozialbeiträge legten um 7,7 Prozent zu, die von privaten Haushalten entrichteten Steuern vom Einkommen um 7,4 Prozent.
Kennzahl | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024* |
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Beträge in Milliarden Euro. – * Vorläufige Daten. – Quelle: Statistik Austria. | ||||||
Bruttoinlandsprodukt (BIP) und +/– real ggü. Vorjahr | 395,7 | 380,3 | 406,2 | 448,0 | 473,2 | 481,9 |
+1,8 % | –6,3 % | +4,8 % | +5,3 % | –1,0 % | –1,2 % | |
Verfügbares Einkommen und +/– real ggü. Vorjahr | 216,5 | 217,2 | 226,5 | 248,2 | 267,5 | 285,7 |
+0,2 % | –0,7 % | +2,1 % | +1,7 % | –0,5 % | +3,5 % | |
Konsumausgaben und +/– real ggü. Vorjahr | 202,0 | 188,6 | 201,7 | 228,0 | 245,9 | 254,0 |
+0,7 % | –7,6 % | +4,8 % | +4,9 % | –0,5 % | +0,1 % | |
Sparen | 15,7 | 29,6 | 25,8 | 21,9 | 23,3 | 33,7 |
Sparquote | 7,2 % | 13,6 % | 11,4 % | 8,8 % | 8,7 % | 11,7 % |
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