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Sensibilisierung für die BU – ein langer und steiniger Weg

4.11.2024 – Das Steigerungspotenzial zur Sensibilisierung der Menschen für das Berufsunfähigkeitsrisiko und eine entsprechende Absicherung ist groß, sowohl Politik als auch Versicherungsbranche sind gefordert.

Autor Jürgen E. Holzinger (Bild: Mathias Lauringer)
Autor Jürgen E. Holzinger
(Bild: Mathias Lauringer)

In einer Zeit, in der Instagram, Facebook und Co. Teil unserer Gesellschaft und zugleich unseres Konsumverhaltens geworden sind und wir gerne Urlaubs- und Freizeitbilder oder auch Einkaufserlebnisse mit Freunden und Familien bzw. auch „Followern“ teilen, fällt es umso schwerer über negative Dinge bzw. auch Erkrankungen zu sprechen.

Dieses Verhalten und zugleich Schweigen über die eigene Gesundheit zeigen langfristig – vor allem im psychischen Bereich – negative Folgen.

2,8 Millionen chronisch gesundheitlich eingeschränkt

Laut Statistik Austria leiden rund 2,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher im Alter von 15 Jahren und mehr an einer dauerhaften Krankheit oder geben an, ein chronisches Gesundheitsproblem zu haben.

Vor allem die Psyche ist hiervon stark betroffen, was sich auch im Bereich der Anträge auf Berufsunfähigkeitspension widerspiegelt.

Diese Zahl zeigt deutlich, wie groß der Handlungsbedarf der einzelnen Betroffenen, deren Angehörigen sowie der weiteren Akteure im Gesundheits- und Sozialbereich ist. Prävention in allen Lebensbereichen – für Psyche, Körper, Soziales und Erwerbsarbeit etc. – ist maßgeblich für die gesundheitliche Entwicklung.

Auch die Versicherungsbranche ist hierbei gefordert und hält jene Verantwortung in Händen, die Kundinnen und Kunden über Möglichkeiten sowie Risiken der geminderten Arbeitsfähigkeit aufzuklären.

Viel Steigerungspotenzial für Sensibilisierung

Gerade im Bereich Absicherung der eigenen Erwerbsfähigkeit hinkt Österreich seinem Nachbarland Deutschland massiv hinterher. Die Vollkaskoversicherung für das Auto ist hierzulande beinahe eine Selbstverständlichkeit und deren Preis von geringer Bedeutung.

Im Gegensatz dazu ist die Absicherung der eigenen Arbeitskraft oder jener der schulpflichtigen oder studierenden Kinder beziehungsweise Jugendlichen in der Wahrnehmung kaum bis gar nicht vorhanden.

Für die Versicherungsbranche besteht im Bereich Sensibilisierung zu Berufsunfähigkeitsversicherungen demnach noch sehr viel Steigerungspotenzial und allen voran die Möglichkeit, Menschen vor finanziellen Schwierigkeiten und Armut bei Krankheit zu bewahren.

Anreize und ein „Wachrütteln“ auf allen Kanälen

Neben der Versicherungswirtschaft sind auch die politischen Entscheidungsträger bei der Aufklärung und Sensibilisierung beim Thema Berufsunfähigkeit gefordert. Von politischer Seite wurde lange Zeit die gute Absicherung der Pensionen, auch im Krankheitsfall, kommuniziert und der Sozialstaat hoch geschrieben.

Dass dieses so gelobte System im realen Krankheitsfall große Lücken aufweist, wird vielen Betroffenen erst bewusst, wenn die Berufsunfähigkeit bereits eingetreten ist.

Um dieses Szenario zu verhindern und mehr Bewusstsein für den Ernstfall einer Berufsunfähigkeit zu generieren, muss neben vermehrter Öffentlichkeitsarbeit beispielsweise auch ein steuerrechtlicher Anreiz zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft geschaffen werden.

Gerade der Einkommensverlust bei Krankheit und die Tatsache, dass jeder davon betroffen sein kann, müssen in den Vordergrund gestellt werden. Ob im Rundfunk, im TV oder auf Social-Media, es bedarf hier schnellstmöglich Maßnahmen, um ein gewisses „Wachrütteln“ bei den Menschen zu erreichen.

Sollte so selbstverständlich wie die Kfz-Haftpflichtversicherung sein

Das Produkt der Berufsunfähigkeitsversicherung ist bereits seit mehreren Jahren auf dem österreichischen Versicherungsmarkt präsent. Mittlerweile hat auch die Mehrheit der Versicherungsgesellschaften die jeweiligen Produkte und Möglichkeiten zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft angepasst.

Dennoch findet diese wichtige Form der Vorsorge in den täglichen Beratungsalltag kaum Einzug. Hier sollte ein Ansatz gefunden werden, der die Berufsunfähigkeitsversicherung zu einer Selbstverständlichkeit wie die Kfz-Haftpflichtversicherung werden lässt.

Gelingen kann dies nur, wenn sowohl Politik, die Versicherungsbranche als auch Institutionen wie der Verein Chronischkrank Österreich als Interessensvertretung von Betroffenen auf die Wichtigkeit der Absicherung der eigenen Arbeitskraft hinweisen. Nur gemeinsam kann der lange und steinige Weg zur Sensibilisierung zum Thema Berufsunfähigkeit und das Aufzeigen von Möglichkeiten der Absicherung bewältigt werden.

Jürgen E. Holzinger

Der Autor ist Obmann des Vereins Chronischkrank Österreich. Zu den Zielen des Vereins gehört Bewusstseinsbildung rund um den Wert der Arbeitskraft. Der Verein bietet Vorträge und Workshops zum Thema Berufsunfähigkeit an.

Hinweis: Der sechste Teil erscheint in einer Woche.

Serie Berufsunfähigkeit
 
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