ÖGVS testete Kfz-Versicherungen

24.3.2025 – ÖGVS und „Trend“ haben 17 Anbieter auf drei Aspekte hin untersucht. In der Kategorie Tarife erreichte die Helvetia-Onlinemarke Smile die höchste Punktezahl, in Sachen „Transparenz und Komfort“ die VAV, mit Blick auf den telefonischen Kundendienst die Ergo.

Bild: Tumisu/Pixabay

Die ÖGVS – Gesellschaft für Verbraucherstudien GmbH hat zusammen mit dem Magazin „Trend“ Kfz-Versicherungen von 17 Anbietern untersucht, und zwar in drei Kategorien:

• Tarife: Kosten, Leistungsumfang, Bedingungen (60 Prozent des Gesamtwerts);
• „Transparenz und Komfort“: wie klar ersichtlich die wichtigsten Bedingungen sind und wie komfortabel die Website zu nutzen ist (20 Prozent) und
• Telefonischer Kundendienst: Wie gut ist die Erreichbarkeit? Wurden die Testkunden freundlich und zuvorkommend behandelt, umfassend und kompetent beraten? (20 Prozent).

Die beiden ersten Kategorien wurden durch Experten analysiert, der Kundendienst durch verdeckte Tester, wobei jeder Anbieter fünf Mal telefonisch kontaktiert wurde.

Tarife

Pro Tarif wurden für je drei Beispielkunden in unterschiedlichen Regionen Österreichs die Prämien für eine Haftpflichtversicherung, eine Haftpflicht mit Teilkasko und eine Haftpflicht mit Vollkasko ermittelt, erläutert die ÖGVS. Sie wurden dann in Relation zu den Tarifleistungen gesetzt.

Der Vergleich habe ergeben, dass ein Wechsel zum günstigsten Tarif bis zu 61 Prozent Ersparnis brachte. Das größte Einsparpotenzial habe sich reinen Haftpflichtversicherungen gezeigt. Bei Teil- oder Vollkasko sei der jeweils günstigste Anbieter um bis zu 58 Prozent billiger gewesen als der teuerste.

Dies galt „vor allem für die junge Single-Frau, die noch nie ein Auto versichert hatte“, so die ÖGVS. „Aber auch für die Familie auf dem Land oder dem Vielfahrer waren im Schnitt Einsparpotenziale von rund 40 Prozent möglich.“

Betont wird aber: Wer sich für einen günstigeren Tarif entscheidet, sollte beachten, welche Leistungen damit verbunden sind. Teils gebe es „erhebliche Unterschiede“ im Leistungsumfang. „So fehlte z.B. in acht von 17 Tarifen eine Versicherung von Schäden, die durch grobe Fahrlässigkeit entstanden sind.“

Am besten schnitten in dieser Kategorie die Helvetia-Onlinemarke Smile, Muki und Vorarlberger Landes-Versicherung ab.

Transparenz und Komfort

In der Kategorie „Transparenz und Komfort“ konnte sich die VAV vor Allianz und Zürich Connect auf den ersten Platz setzen.

„Die wichtigsten Leistungen der Kasko-Versicherung waren bei allen betrachteten Unternehmen zu finden. Die detaillierten Versicherungsbedingungen zu den angebotenen Kfz-Tarifen waren allerdings nur bei elf Assekuranzen ohne die Angabe von persönlichen Daten einsehbar“, berichtet die ÖGVS. Ein Prämienrechner sei nur bei acht Anbietern zu finden gewesen.

Telefonischer Kundendienst

Den Kundendiensten wurden Fragen zu Tarifwahl, rechtlichen Belangen oder Leistungsumfang gestellt.

„Erfreuliche Ergebnisse“ macht die ÖGVS in puncto Erreichbarkeit aus: In 92 Prozent der Fälle sei spätestens beim zweiten Anrufversuch ein Mitarbeiter erreicht worden.

Als „etwas schlechter“ wird die Kompetenz beurteilt: In 84 Prozent der Fälle erhielten die Anrufer „eine eindeutige Antwort“ auf die gestellte Frage. Diese sei dann zwar immer korrekt gewesen, „enthielt allerdings nur in 55 Prozent der Fälle zusätzliche Informationen und war ausführlich formuliert“.

Die nach Ansicht der Tester beste Servicierung boten Ergo, Grazer Wechselseitige und Kärntner Landesversicherung.

Gesamtranking

Alle drei Kategorien zusammengenommen, führt Smile vor VLV und Muki das Gesamtranking an.

Unter den Top Ten finden sich weiters Zürich, Ergo, Zürich Connect, VAV, HDI, Grawe und Oberösterreichische.

Die Plätze 11 bis 17 gehen – in dieser Reihenfolge – an Wüstenrot, KLV, Donau, Generali, Allianz, Helvetia und Wiener Städtische 24

Weiterführende Information

Weitere Details sind auf der ÖGVS-Website abrufbar. Dort kann auch der vollständige Studienband erworben werden.