Kfz-Haftpflicht: Der Preisindex der Versicherungsleistungen

21.8.2024 – Der KVLPI misst die Preisentwicklung der wichtigsten Versicherungsleistungskomponenten in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Damit dient er als Orientierung für Prämienanpassungen. Im Juni 2024 lag der „KVLPI 2016“ – ihm liegt das Jahr 2016 mit 100 Punkten zugrunde – bei 142,5 Punkten. Im Teilindex „Kfz-Sachschäden“ war sein Wert mit 148,5 Punkten am höchsten. Die Teilindizes „Personenschäden“ und „Sonstige Sachschäden“ entwickelten sich zuletzt relativ konstant.

Bild: Andreas Portner auf Pixelio.de

Der „Kraftfahrzeughaftpflicht-Versicherungsleistungspreisindex“ (KVLPI) bildet die durchschnittliche Preisentwicklung der wichtigsten Versicherungsleistungskomponenten ab, die in der Kfz-Haftpflichtversicherung entstehen.

Die Statistik Austria erstellt den Index regelmäßig im Auftrag des Versicherungsverbandes (VVO). Bei vertraglichen Prämienanpassungsklauseln kann er als Maßstab für Prämienänderungen dienen.

Der KVLPI-Warenkorb (PDF-Dokument, 73,9 KB) setzt sich aus drei Teilindizes zusammen, die mit unterschiedlicher Gewichtung in den Gesamtindex einfließen:

• Kfz-Sachschäden (Gewichtung: rund 62,75 Prozent),
• Personenschäden (rund 21,73 Prozent) und
• „sonstige“ Schäden (rund 15,52 Prozent), beispielsweise Straßen- und Gebäudeschäden sowie Anwaltskosten.

Kräftiger Anstieg 2023

Dem „KVLPI 2016“ liegt 2016 als Basisjahr zugrunde. Es wird mit einem Wert 100 Prozent angesetzt.

2023 betrug der KVLPI im Jahresschnitt 133,3 Punkte. Er lag damit um 8,2 Prozent höher als 2022 und war auch – wieder einmal – kräftiger als der „normale“ Verbraucherpreisindex (7,8 Prozent) nach oben geklettert (VersicherungsJournal 1.3.2024).

Beschleunigte Steigerung

2024 startete der KVLPI 2016 mit 140,6 Indexpunkten; das ist im Vergleich zum Jänner 2023 ein Plus von 6,9 Prozent. In der ersten Jahreshälfte stieg er auf 142,6 Punkte im Mai. Der Juni brachte keine weitere Steigerung, sondern lag mit 142,5 Punkten marginal unter dem Wert vom Mai.

Im Juli – für diesen Monat liegen erst vorläufige Zahlen vor – zeigte die Kurve, wieder leicht nach oben und erreichte einen Wert von 142,8 (+6,9 Prozent gegenüber Juli 2023). Grund dafür ist die Entwicklung im Teilindex Kfz-Sachschäden.

Teuerung in allen Teilindizes

Im Teilindex „Kfz-Sachschäden“ begann das Jahr 2024 mit 146,5 Punkten. Zuletzt waren es im Juni 148,0 Punkte (Juli: 148,5). Ein Jahr zuvor waren es 137,9 (Juli: 138,8) gewesen. Das bedeutet im Jahresvergleich eine Veränderung um 7,3 (Juni) bzw. 7,0 (Juli) Prozent. Das Maximum im ersten Halbjahr 2024 waren 148,2 Indexpunkte im Mai.

Die beiden anderen Teilindizes zeigten um die Jahresmitte eher konstante Entwicklungen, größere Veränderungen blieben aus.

Für den Teilindex „Personenschäden“ weist die Statistik zu Jahresbeginn 132,0 Punkte aus. Der Wert stieg in den Folgemonaten an und kam im Mai und im Juni bei 135,0 Punkten zu liegen, im Juli bei 135,1. Das entspricht gegenüber den entsprechenden drei Monaten des Vorjahres jeweils +9,1 Prozent.

Der Teilindex „Sonstige Sachschäden“ stieg 2024 mit 128,9 Punkten ein und erreichte im Juni 130,8 (Juli: ebenfalls 130,8) Punkte. Im Jahresvergleich sind das Zuwächse um 7,0 (Juni) und 3,4 (Juli) Prozent.