Geminderte Erwerbsfähigkeit: Die häufigsten Diagnosen

19.8.2024 – Im Dezember 2023 hat die Sozialversicherung 119.902 Pensionen wegen geminderter Arbeitsfähigkeit oder dauernder Erwerbsunfähigkeit gezahlt, um 4,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Nach Jahren des Rückgangs gab es hingegen einen – wenn auch nur geringen – Zuwachs bei den Neuzugängen: um 1,4 Prozent auf 12.872 Fälle. Zwei Drittel der Diagnosen bei den Neuzugängen betrafen psychische und Verhaltensstörungen, das Muskel-Skelett-System und Bindegewebe sowie Neubildungen.

Die Anzahl der Pensionen, die die Sozialversicherung wegen geminderter Arbeitsfähigkeit oder dauernder Erwerbsunfähigkeit zahlt, ist 2023 weiter zurückgegangen, im Jahresvergleich um 4,7 Prozent.

Das zeigen Zahlen, die die Statistik Austria auf Basis von Daten des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger veröffentlicht hat.

Im Dezember des letzten Jahres belief sich ihre Anzahl auf 119.902, nachdem es im Dezember 2002 noch 125.859 und ein weiteres Jahr zuvor 133.323 gewesen waren. Pensionen der Versicherungsanstalt des österreichischen Notariates sind hier nicht inkludiert.

Pensionen der geminderten Arbeitsfähigkeit/dauernden Erwerbsunfähigkeit Ende 2023, nach Alter und Geschlecht

Altersgruppen

Männer

Frauen

Gesamt

bis 49 Jahre

11.702

10.023

21.725

50 bis 59 Jahre

27.719

27.699

55.418

60 bis 64 Jahre

41.708

374

42.082

65 Jahre und älter

677

677

Gesamt

81.806

38.096

119.902

Neuzugänge: Nach Rückgängen wieder leichter Zuwachs

Die Anzahl der Neuzugänge ist indes gegenüber dem Vorjahr gestiegen, und zwar per Ende 2023 um 1,4 Prozent auf 12.872. Davon entfielen fast genau zwei Drittel (8.543) auf Männer, die anderen 33,6 Prozent (4.329) auf Frauen.

Trotz des Zuwachse liegt diese Zahl deutlich unter jenen der Jahre davor: Ende 2021 waren es 13.400 gewesen, Ende 2020 17.220, Ende 2019 17.248 und Ende 2018 16.263.

Die häufigsten Erkrankungen unter den Neuzugängen

Rollstuhl (Bild: Frauke Riether auf Pixabay)
Bild: Frauke Riether auf Pixabay

Frauen und Männer zusammengenommen, umfassten die sechs größten Diagnosegruppen 90,3 Prozent aller Neuzugänge.

Bei den Männern waren die fünf größten Gruppen

  • psychische und Verhaltensstörungen (26,0 Prozent),
  • Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (23,9 Prozent),
  • Krankheiten des Kreislaufsystems (14,7 Prozent),
  • Neubildungen (13,8 Prozent) und
  • Krankheiten des Nervensystems (6,7 Prozent).

Bei den Frauen betrafen die meisten Diagnosen

  • psychische und Verhaltensstörungen (42,7 Prozent),
  • Neubildungen (18,4 Prozent),
  • das Muskel-Skelett-System und das Bindegewebe (14,3 Prozent),
  • das Nervensystem (8,4 Prozent) und
  • das Kreislaufsystem (5,7 Prozent).

Die sechstgrößte Gruppe bilden sowohl bei Männern (4,4 Prozent) als auch Frauen (2,3 Prozent) Krankheiten des Atmungssystems.

Die größten Diagnosegruppen bei Neuzugängen (Anzahl der Fälle)

Diagnosegruppe

M+F

Männer

Frauen

Psychische und Verhaltensstörungen

4.069

2.222 (1.)

1.847 (1.)

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe

2.657

2.039 (2.)

618 (3.)

Neubildungen

1.974

1.177 (4.)

797 (2.)

Kreislaufsystem

1.506

1.258 (3.)

248 (5.)

Nervensystem

940

575 (5.)

365 (4.)

Atmungssystem

477

376 (6.)

101 (6.)

Summe der größten Gruppen

11.623

7.647

3.976

Summe aller Neuzugänge

12.872

8.543

4.329

Entwicklung bei psychiatrischen Krankheiten

Psychische und Verhaltensstörungen bildeten in den letzten Jahren stets – meist sogar sehr deutlich – die größte Diagnosegruppe unter den Neuzugängen. Ihr Anteil unter allen Diagnosen der Neuzugänge variierte jedoch ebenfalls.

Neuzugängen: Psychische und Verhaltensstörungen

Jahr

Fälle

Anteil

Jahr

Fälle

Anteil

2018

5.743

35,3 %

2021

4.463

33,3 %

2019

6.855

39,7 %

2022

3.774

29,7 %

2020

7.304

42,4 %

2023

4.069

31,6 %

Schlagwörter zu diesem Artikel
Erwerbsunfähigkeit · Pension  · Sozialversicherung
 
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