Die finanziellen Neujahrsvorsätze der Österreicher

22.1.2025 – Ein gutes Drittel der Österreicher will in den kommenden Monaten mehr Geld sparen, je ein Viertel die Ausgaben besser kontrollieren. Eine „frühzeitige Altersvorsorge“ steht dagegen nur für knapp ein Zehntel im Fokus. Das sind Ergebnisse einer Umfrage der Bank99.

Sparschwein (Bild: 3D Animation Production Company/Pixabay)
Bild: 3D Animation Production Company/Pixabay

Mehr als ein Drittel der Befragten möchte in den kommenden Monaten generell mehr Geld sparen (36 Prozent). 26 Prozent beabsichtigen, die eigenen Ausgaben besser zu kontrollieren (26 Prozent). Ähnlich häufig genannt: mehr in die eigene Gesundheit investieren (25 Prozent) und Schulden abbauen (21 Prozent).

Das sind Ergebnisse einer Umfrage der Bank99 AG, für die 400 Personen in Österreich zu ihren „finanziellen Vorsätzen“ befragt worden sind. Das Institut hat die Daten am Dienstag veröffentlicht.

Andere Aspekte wurden weniger häufig angeführt, etwa Investitionen in Immobilien (10 Prozent), in nachhaltige bzw. ethische Fonds (7 Prozent) oder in eine frühzeitige Altersvorsorge (9 Prozent).

Angespannte wirtschaftliche Lage, geopolitische Entwicklungen

Eine „angespannte wirtschaftliche Lage und geopolitische Entwicklungen“ spiegelten sich deutlich im Kundenverhalten wider, folgert Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied Markt & Digitalisierung der Bank99.

„Es wird mehr gespart, Ausgaben werden stärker kontrolliert, größere Investitionen zurückgestellt“, fasst Kasandziev zusammen.

Finanzielle Ziele 2025 (Grafik: Bank99)
Finanzielle Ziele 2025 (Grafik: Bank99). Zum Vergrößern Grafik anklicken.

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die Auswertung der Bank99-Umfrage zeigt Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf.

Bei Frauen (43 Prozent) häufiger anzutreffen als bei Männern (30 Prozent) ist der Vorsatz, generell mehr zu sparen.

Dasselbe gilt für das Ansinnen, Ausgaben im kommenden Jahr besser im Blick zu haben (Frauen: 30 Prozent; Männer: 22 Prozent).

Bei den Männern wiederum legt ein etwas größerer Teil (25 Prozent) Wert auf Schuldenabbau als bei den Frauen (16 Prozent).

Tendenziell mehr finanzielle Ressourcen bei Männern

Kasandziev führt diese Unterschiede darauf zurück, dass bei Männern „tendenziell mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung“ stünden und diese deshalb „stärker auf langfristige Ziele wie die Altersvorsorge oder Immobilieninvestments setzen“.

Frauen hätten demgegenüber oft weniger Spielraum und investierten daher stärker in den Aufbau eines Notgroschens.

Bei Jüngeren stärkerer Fokus auf kurzfristige Sicherheit

Auch mit dem Alter ändern sich die Prioritäten bei den Finanzvorsätzen, berichtet die Bank99 aus den Umfragedaten:

  • Unter 30-Jährige legen einen stärkeren Fokus auf kurzfristige Sicherheit, insbesondere durch generelles Sparen (46 Prozent) und Ausgabenkontrolle (31 Prozent).
  • Im Gegensatz dazu haben 34 Prozent der über 49-Jährigen keine finanziellen Vorsätze, 26 Prozent möchten mehr für ihre Gesundheit tun. „Alltägliches Sparen ist in dieser Altersgruppe weniger relevant (23 Prozent).“
  • Die 30- bis 49-Jährigen liegen in ihren Prioritäten zwischen kurzfristigen und langfristigen Maßnahmen. „Sie legen wie keine andere Altersgruppe besonderen Wert auf Schuldenabbau (28 Prozent vs. unter 30-Jährige 9 Prozent bzw. über 49-Jährige 16 Prozent) und sparen für Notgroschen, größere Anschaffungen sowie die eigene Familie und Kinder.“

Für die eigene Gesundheit zu sparen, sei indes für alle Altersgruppen etwa gleich wichtig (rund 25 Prozent).

Große Minderheit hat keine Vorsätze oder ist unentschlossen

Ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten gab an, keine konkreten finanziellen Vorsätze für das neue Jahr zu haben. Weitere sieben Prozent wussten noch nicht, wie sie ihre Finanzen 2025 angehen wollen.

Dies unterstreiche die Bedeutung, Bewusstsein für Finanzplanung zu schaffen und Unterstützung bei der Umsetzung von Zielen anzubieten, meint man bei der Bank99. Kasandziev: „Eine gute Finanzplanung beginnt immer mit einer klaren Zielsetzung.“

Schlagwörter zu diesem Artikel
Altersvorsorge · Digitalisierung · Gesundheitsreform · Immobilie · Marktforschung
 
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