Welche Pensionskassen 2024 die besten Ergebnisse erzielt haben

6.3.2025 – Überbetriebliche Pensionskassen und Vorsorgekassen haben laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Mercer auch 2024 wieder gute Veranlagungsergebnisse erzielt. Auf Jahressicht haben Bonus Pensionskasse und Valida Pensionskasse in je zwei Kategorien die beste Performance erreicht, auf Zehn-Jahres-Sicht liegt die APK Pensionskasse in drei Kategorien vorne.

Symbolfoto (Bild: Peggy_Marco auf Pixybay)

Die Mercer (Austria) GmbH hat die Performance der überbetrieblichen Pensionskassen und der Vorsorgekassen im Jahr 2024 analysiert.

Die Gesamtperformance der überbetrieblichen Pensionskassen lag im Jahr 2024 nach übereinstimmenden Berechnungen von Mercer und Finanzmarktaufsicht (VersicherungsJournal 5.3.2024) bei 8,15 Prozent.

Langfristige Betrachtung wichtiger

Damit hätten die überbetrieblichen Pensionskassen im Vorjahr eine sehr gute Performance bei richtigem Risikoprofil gezeigt, heißt es in der Mercer-Analyse. Kurzfristige Performancebetrachtungen würden aber für den Aufbau einer adäquaten Zusatzvorsorge eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Es sei wichtig, das Hauptaugenmerk auf die langfristige Performance zu legen, da Portfolios über Jahrzehnte aufgebaut werden und die Pensionskassen die entsprechenden Pensionen über 20 bis 30 Jahr auszahlen müssen, betont Mercer.

Die Entwicklung der einzelnen Portfolios zeige sehr schön, dass nachhaltige Performance nur mit einem langfristigen Zeithorizont und einem hohen Aktienanteil möglich ist.

Kurz- und langfristige Ergebnisse der einzelnen Kategorien

Welchem Veranlagungstyp eine Veranlagungs- und Risikogemeinschaft zugeordnet ist, hängt vom Aktienanteil ab:

• defensiv (Aktienanteil bis 16 Prozent),
• konservativ (Aktienanteil mehr als 16 bis 24 Prozent)
• ausgewogen (Aktienanteil mehr als 24 bis 32 Prozent)
• aktiv (Aktienanteil mehr als 32 bis 40 Prozent)
• dynamisch (Aktienanteil mehr als 40 Prozent)

Im Jahr 2024 belegten die Bonus Pensionskassen AG (Anlagekategorien „defensiv“ und „aktiv“) sowie die Valida Pensionskasse („konservativ“ und „ausgewogen“) je zwei erste Plätze, die VBV-Pensionskasse AG findet sich einmal auf Rang eins („dynamisch“).

Im Zehn-Jahres-Vergleich erreichte die APK Pensionskasse AG in drei Kategorien („konservativ“, „ausgewogen“, „dynamisch“) den ersten Platz, die VBV-Pensionskasse konnte die Kategorie „defensiv“ für sich entscheiden, die Bonus Pensionskasse die Kategorie „aktiv“.

Mercer sieht Reformbedarf

Zwar werde die staatliche Pension weiterhin ein wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge sein, die zweite Pensionssäule müsse aber dringend an Stellenwert gewinnen, um zum Zeitpunkt der Pensionierung ein ausreichendes Versorgungsniveau zu haben, sagt Mercer-Expertin Michaela Plank.

Mercer fordert eine flexible Handhabung der Festlegung des Rechnungszinses zum Zeitpunkt des Pensionsantritts für beitragsorientierte Modelle, um die zukünftige Stabilität der Pensionskassenpensionen zu gewährleisten und den Berechtigten mehr Wahlmöglichkeiten zu bieten.

Weiters sollten Rechtsgrundlagen für eine Entgeltumwandlung mittels Einbindung in Kollektivverträge für eine steuerschonende Pensionsvorsorge und steuerliche Anreize für Arbeitnehmerbeiträge geschaffen werden.

Schließlich seien Adaptierungen der Funktionsweise der Pensionskassen bei der betrieblichen Vorsorge durch mehr Flexibilisierung in den Bereichen Lebensphasenmodell, Hinterbliebenenpension und Rechnungszins wünschenswert, so Mercer.

Gute Ergebnisse auch der Vorsorgekassen

Erneut konnten auch die Vorsorgekassen im Jahr 2024 gute Ergebnisse erzielen, obwohl sie aufgrund der Bruttobeitragsgarantie und der kurzen Liegedauer in der Veranlagung sehr eingeschränkt sind, so Mercer.

Im defensiven Modul erreichte die Niederösterreichische Vorsorgekasse AG (NÖVK) 2024 mit 5,64 Prozent die höchste Performance, auf Zehn-Jahres-Sicht rangiert die APK Vorsorgekasse AG mit 1,86 Prozent an erster Stelle.

Im nur von der APK angebotenen konservativen Modul betrug die Performance im Vorjahr 6,01 Prozent

Langfristig würden Garantie und kurze Liegedauer gute Performanceergebnisse hemmen, betont Plank. Ein wesentlich höherer Ertrag könnte bei gleichem Risiko durch eine Ausweitung der Liegedauer und die Adaptierung der Veranlagungsvorschriften an jene der Pensionskassen erzielt werden.