VIG will im Gesamtjahr ein starkes Ergebnis liefern

29.8.2024 – Die Vienna Insurance Group hat im ersten Halbjahr Prämiensteigerungen in allen Segmenten und Sparten verzeichnet. Eine günstige Entwicklung der Schadenquote hat zur verbesserten Combined Ratio und zum Anstieg der Ergebnisse geführt. Aufgrund der, wie es heißt, „hervorragenden Halbjahresentwicklung“ wird im Gesamtjahr ein starkes Jahresergebnis erwartet.

Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger (Bild: Ian Ehm)
Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger
(Bild: Ian Ehm)

„Zuversichtlich nach vorne“ blickt Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger im Editorial des Halbjahresfinanzberichts der Vienna Insurance Group AG. Mit den Ergebnissen zum ersten Halbjahr 2024 zeige die VIG „starkes Wachstum in allen Segmenten und Geschäftsbereichen“.

Wesentliche Gründe für die „langjährige ausgezeichnete Performance der Gruppe“ seien die Kapitalstärke, das breite Versicherungsportfolio in CEE und die „ausgeprägten Vertriebsaktivitäten“. Dazu betont Löger auch das „konservative Veranlagungs- und Rückversicherungsmanagement“.

Aufgrund der „hervorragenden Entwicklung“ im ersten Halbjahr rechnet der Konzern im Geschäftsjahr 2024 „mit einem starken Jahresergebnis“. Erklärtes Ziel sei es, so Löger, die „Marktführerschaft weiter auszubauen“.

Zuwächse in allen Segmenten und Sparten

Die verrechneten Prämien sind im ersten Halbjahr gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 7,9 Prozent auf 7.886,8 Millionen Euro gestiegen. Zuwächse habe es in allen Segmenten und Sparten gegeben, so die VIG.

Besonders positiv hätten sich die Segmente „Erweiterte CEE“ mit einem Plus von 11,5 Prozent, „Spezialmärkte“ mit +32,0 Prozent und Österreich mit +6,5 Prozent entwickelt.

Noch höher fiel das Wachstum der versicherungstechnischen Erträge mit +10,0 Prozent auf 5.919,0 Millionen Euro aus. Auch hier würden alle Segmente Zuwächse aufweisen, der Anstieg resultiere vorrangig aus dem Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung.

Verbesserte Ergebnisse

Stark rückläufig entwickelten sich die Unwetterschäden, die mit brutto rund 123 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von rund 256 Millionen Euro lagen. Die positive Entwicklung der Schadenquote hat zur Verbesserung der Netto Combined Ratio von 94,0 auf 93,3 Prozent geführt.

Während das versicherungstechnische Ergebnis um 6,2 Prozent auf 585,0 Millionen Euro zulegen konnte, musste beim Gesamtkapitalveranlagungsergebnis ein Rückgang um 4,4 Prozent auf 223,1 Millionen Euro hingenommen werden.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich insbesondere aufgrund der Entwicklung in den Segmenten Erweiterte CEE, Polen und Österreich um 3,9 Prozent auf 481,0 Millionen Euro.

Positiv wirkten sich dabei in Österreich der Umsatzanstieg, in Polen das gestiegene Volumen der Nichtlebensversicherung und die bessere Profitabilität der Lebensversicherung und im Segment Erweiterte CEE gute Zahlen in Rumänien und im Baltikum aus.

Auch in Österreich mehr verdient

Im Segment Österreich konnten die versicherungstechnischen Erträge im ersten Halbjahr um 6,5 Prozent auf 1.749,6 Millionen Euro gesteigert werden. Zurückzuführen sei dies auf die positive Entwicklung in der Nichtlebensversicherung, so die VIG.

Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich in den ersten sechs Monaten vor allem dank des Umsatzanstiegs um 3,6 Prozent auf 199,1 Millionen Euro.

Von 90,4 Prozent im ersten Halbjahr 2023 auf 92,1 Prozent leicht verschlechtert hat sich in Österreich dagegen die Netto Combined Ratio; Gründe dafür seien eine negative Schadenentwicklung in der Sonstigen Sachversicherung und höhere Nettoauswirkungen wetterbedingter Schäden.

Starke Kapitalposition

Die Contractual Service Margin (CSM), der in den Versicherungsverträgen ursprünglich eingepreiste, noch nicht realisierte Gewinn, reduzierte sich von 5.797,2 Millionen Euro per Ultimo 2023 auf 5.633,3 Millionen per 30. Juni. Die gestiegene Neugeschäfts-CSM habe die CSM-Auflösung nicht kompensiert.

Das Gesamtkapitalveranlagungsportfolio stieg seit Jahresende 2023 geringfügig um 1,1 Prozent auf 43.065,6 Millionen Euro; der positive Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus Investitionstätigkeit habe zum Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente geführt, heißt es dazu.

Mit 265 Prozent weiterhin „auf sehr hohem Niveau“ befinde sich die Solvenzquote der Gruppe, was die „außerordentlich hohe Kapitalstärke“ betone, so die VIG in ihrer Investoreninformation (2023: 269 Prozent).

Für das Gesamtjahr optimistisch

Die VIG habe bisher die Auswirkungen der herausfordernden geopolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen „sehr gut managen können“, so der Konzern. Das Management bestätigt nun „trotz des volatilen Umfelds den positiven Ausblick“ für heuer.

Auf Basis der, wie es heißt „hervorragenden Halbjahresentwicklung“ wird im Gesamtjahr ein Vorsteuerergebnis am oberen Ende der geplanten Bandbreite von 825 bis 875 Millionen Euro erwartet. Für die Solvenzquote bleibt eine Bandbreite zwischen 150 und 200 Prozent definiert.

„Hervorragend positioniert“ sieht sich der Versicherer, um die Chancen in der Region Osteuropa und die damit verbundenen langfristigen Wachstumsmöglichkeiten optimal zu nutzen.

Vienna Insurance Group erstes Halbjahr 2024 – ausgewählte Kennzahlen

Kennzahl

Hj. 2024

Hj. 2023

Verrechnete Prämien

7.886,8

7.306,7

Versicherungstechnische Erträge

5.919,0

5.380,4

Versicherungstechnisches Ergebnis

585,0

550,8

Gesamtkapitalveranlagungsergebnis

223,1

233,4

Operatives Ergebnis

481,0

463,0

Ergebnis vor Steuern

481,0

462,9

Periodenergebnis

362,6

352,8

Kennzahl

30.6.2024

31.12.2023

Kapitalanlagen

43.065,6

42.586,1

Konzerneigenkapital

6.152,6

6.029,7

Zum Herunterladen

Der Halbjahresfinanzbericht 2024 kann von der Website der VIG heruntergeladen werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Lebensversicherung · Rückversicherung · Sachversicherung · Steuern · Unwetter
 
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