27.11.2024 – Die Vienna Insurance Group hat in den ersten drei Quartalen Prämien, versicherungstechnische Erträge und den Vorsteuergewinn deutlich steigern können. Die Auswirkungen des Sturmtiefs Boris hielten sich dank Rückversicherung in Grenzen. Für 2025 zeigt sich der Konzern optimistisch.
In den ersten neun Monaten habe sich die „dynamische Geschäftsentwicklung“ der Vienna Insurance Group AG fortgesetzt, so Generaldirektor Hartwig Löger in einer Investoreninformation zum dritten Quartal.
Verrechnete Prämien, versicherungstechnische Erträge und Vorsteuerergebnis sind gegenüber der Vorjahresperiode im hohen einstelligen Bereich gewachsen.
Dank einer „verantwortungsvollen und konservativen Unternehmens- und Rückversicherungspolitik“ habe man die durch das Sturmtief Boris im September verursachten Schäden gut managen können, betont Löger.
Die VIG erreichte bei den verrechneten Prämien ein Wachstum um 8,0 Prozent auf 11.473 Millionen Euro. Zuwächse wurden in allen Segmenten verzeichnet, die höchsten Prämiensteigerungen gab es in den Segmenten Spezialmärkte und Erweiterte CEE.
Auch die versicherungstechnischen Erträge ausgestellter Versicherungsverträge legten in allen Segmenten zu, insgesamt stiegen sie um 9,3 Prozent auf 8.961 Millionen. Die größten Steigerungen stammen aus den Spezialmärkten, Polen und Erweiterter CEE.
Segment | Prämien Q1–3/24 | Anmerkungen |
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Quelle: VIG | ||
Österreich | 2.642,4 Mio. Euro | Wachstum vor allem im Nicht-Leben-Geschäft |
Tschechien | 1.558,3 Mio. Euro | Positive Entwicklung in der Kfz- und sonstigen Sachversicherung |
Polen | 1.026,0 Mio. Euro | Zweistelliges Wachstum dank Kranken- und sonstiger Sachversicherung |
Erweiterte CEE | 2.645,1 Mio. Euro | Starkes Wachstum in Rumänien, Baltikum, Slowakei, Ungarn und Bulgarien; besonders gute Entwicklung bei Kfz- und sonstiger Sachversicherung, positive Trends |
Spezialmärkte | 633,8 Mio. Euro | Wachstum vor allem in der Türkei bei Kfz- und Sachversicherungen sowie in Georgien in der Krankenversicherung |
Allein die Bruttoschäden des Sturmtiefs Boris werden von der VIG auf rund 600 Millionen Euro geschätzt, die Nettoauswirkung soll sich auf rund 70 Millionen belaufen. In den ersten drei Vorjahresquartalen hatten sich wetterbedingte Schäden insgesamt auf brutto 460 und netto 270 Millionen Euro summiert.
Die im heurigen Jahr unwetterbedingt höhere Schadensquote wurde aber durch eine niedrigere Kostenquote kompensiert; die Netto Combined Ratio entsprach mit 94,3 Prozent exakt dem Vorjahreswert.
Deutlich verbessert hat sich das Ergebnis vor Steuern, das von 614,0 auf 666,5 Millionen Euro zulegen konnte. Zurückzuführen sei dies auf die Ergebnisentwicklung in den Segmenten Polen, Erweiterte CEE und Österreich.
Die Solvenzquote inklusive Übergangsmaßnahmen liegt zu Ende des dritten Quartals bei 259 Prozent; per Ende September 2023 hatte sie noch 304 Prozent betragen. Die VIG betont aber, es handle sich um einen exzellenten Wert, der die Resilienz der Gruppe untermauere.
Die VIG erwartet im Gesamtjahr ein Vorsteuerergebnis weiterhin am oberen Ende der geplanten Bandbreite von 825 bis 875 Millionen Euro.
Für Österreich wird trotz der Naturkatastrophenschäden mit einer starken Entwicklung gerechnet; Treiber sollen das Nicht-Lebengeschäft und die verstärkte Kooperation mit der Erste Group sein. Im Lebenbereich liege der Fokus auf „Unit-linked business“ und biometrischen Risiken.
Die solide operative Performance der Gruppe und das erwartete makroökonomische Umfeld würden einen positiven Blick auf das Jahr 2025 erlauben, so die VIG.
Das „Update 1. – 3. Quartel 2024“ steht in englischer Sprache zur Verfügung und kann von der VIG-Website heruntergeladen werden.
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