Uniqa wächst vor allem im Osten stark

23.8.2024 – Vor allem in Osteuropa konnte Uniqa im ersten Halbjahr starke Prämienzuwächse verzeichnen, Steigerungen gab es aber auch in Österreich. Zusammen mit einer geringen Schadenbelastung und guten Kapitalerträgen führte dies zum Anstieg des Vorsteuerergebnisses um 19 Prozent. Für das Gesamtjahr zeigt man sich dennoch vorsichtig.

Uniqa-CEO Andreas Brandstetter (Bild: Uniqa Natascha Unkart und Isabelle Köhler)
Uniqa-CEO Andreas Brandstetter (Bild: Uniqa/Natascha Unkart und Isabelle Köhler)

Die Uniqa Insurance Group AG hat die Ergebnisse des ersten Halbjahres nach IFRS 9/17 präsentiert; erneut handle es sich um einen sehr erfreulichen Bericht, betont Vorstandsvorsitzender Andreas Brandstetter im „Brief des CEO“.

Prämienwachstum sowohl in Osteuropa als auch in Österreich, eine moderate Schadenbelastung sowie eine sehr gute Performance der Kapitalanlagen hätten im ersten Halbjahr zu einer deutlichen Verbesserung des Vorsteuerergebnisses geführt.

Die internationalen Gesellschaften haben 41,4 Prozent zu den versicherungstechnischen Erträgen des Konzerns beigetragen, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum (40,1 Prozent) eine weitere Steigerung bedeutet.

Starkes Prämienwachstum im internationalen Geschäft

Obwohl die verrechneten Prämien (inklusive der Sparanteile) nicht Teil der IFRS-9/17-Berichterstattung sind, werden diese von der Uniqa auch weiterhin veröffentlicht.

Die gesamten verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung erhöhten sich im ersten Halbjahr gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 8,8 Prozent auf 4.071 Millionen Euro.

Vor allem die Schaden- und Unfallversicherung mit einem Zuwachs von 10,7 Prozent und die Krankenversicherung mit einem Plus von 10,2 Prozent hätten zu dieser Entwicklung beigetragen, so die Uniqa. In der Lebensversicherung stiegen die verrechneten Prämien leicht um 2,3 Prozent.

Mit einem Prämienwachstum von 12,3 Prozent auf 1.601 Millionen Euro hat sich das Segment Uniqa International sehr stark entwickelt, während Uniqa Österreich einen Anstieg der Prämien um 4,5 Prozent auf 2.372 Millionen Euro verzeichnete.

Combined Ratio weiter verbessert

Die versicherungstechnischen Erträge (Versicherungsumsatz nach IFRS 17) erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 10,4 Prozent auf 3.212 Millionen Euro; dazu beigetragen hätten alle Sparten und Segmente.

Die Contractual Service Margin (Vertragliche Servicemarge CSM), welche die in Zukunft erwarteten Gewinne aus den Verträgen des langfristigen Geschäfts in der Lebens- und Krankenversicherung darstellt, stieg gegenüber Ultimo 2023 um 5,4 Prozent auf 5.549 Millionen Euro.

Die versicherungstechnischen Aufwendungen erhöhten sich leicht überproportional um 11,0 Prozent auf 2.806 Millionen Euro, die Gesamtkostenquote verbesserte sich allerdings geringfügig von 31,4 Prozent im ersten Vorjahreshalbjahr auf 31,3 Prozent.

Die Combined Ratio in der Schaden- und Unfallversicherung (brutto vor Rückversicherung) habe sich von „bereits guten“ 87,7 auf 87,3 Prozent weiter verbessert. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung seien das starke Wachstum und weniger Großschäden gewesen.

Das versicherungstechnische Ergebnis der Rückversicherung verschlechterte sich von -82,6 auf -98,8 Millionen Euro, das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich trotzdem um 2,6 Prozent auf 307,2 Millionen Euro.

Ergebnis und Kapitalquote steigen deutlich

Nachdem das Finanzergebnis 2023 mit 82,6 Millionen Euro wieder positiv ausgefallen war, konnte im heurigen ersten Halbjahr eine weitere starke Steigerung auf 129,5 Millionen erzielt werden.

Maßgeblich dazu beigetragen hat das Kapitalanlageergebnis, das sich um 40,8 Prozent auf 438 Millionen Euro verbessert hat; vor allem ein gestiegenes laufendes Einkommen und höhere Bewertungserträge aus Aktien- und Rentenfonds hätten dazu beigetragen, so die Uniqa.

Insgesamt resultierte daraus eine Verbesserung des Vorsteuerergebnisses um 19,0 Prozent auf 278 Millionen Euro. Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II stieg gegenüber Ultimo 2023 um elf Prozentpunkte auf 266 Prozent.

Vorsichtige Prognose für das Gesamtjahr

Im weiteren Jahresverlauf werde sich Uniqa auf die kontinuierliche Verbesserung des versicherungstechnischen Kerngeschäfts sowohl in Österreich als auch in CEE konzentrieren, so Brandstetter im Halbjahresfinanzbericht.

In der Prognose für das Gesamtjahr bleibt Uniqa „trotz des guten Ergebnisses im ersten Halbjahr“ vorsichtig; erwartet wird eine Zielprofitabilität auf Vorjahresniveau.

Gründe dafür sind mögliche geopolitische Verwerfungen und die damit zusammenhängenden Unsicherheiten für die globalen Kapitalmärkte, das volatile Zinsumfeld, die Inflationsentwicklung und möglicherweise erhöhte Schadenleistungen infolge von Naturkatastrophen.

Intensiv gearbeitet werde an einem neuen Strategieprogramm, nachdem das derzeitige Programm „Uniqa 3.0 – Seeding the Future“ heuer zu Ende geht. Geplant sei, das neue Programm Ende 2024 zu beschließen und im Rahmen eines Kapitalmarkttages vorzustellen.

Uniqa Group AG 1. Halbjahr 2024 – ausgewählte Kennzahlen (vorläufig)

Kennzahl

Hj. 2024

Hj. 2023

Verrechnete Prämien

Gesamt inkl. Sparanteile

davon Leben

davon Schaden/Unfall

davon Kranken

Österreich

4.071,3

824,4

2.482,2

764,7

2.372,2

3.741,9

805,5

2.242,5

693,8

2.269,1

Versicherungstechnisches Ergebnis

307,2

299,5

Finanzergebnis

129,5

82,6

Operatives Ergebnis

314,0

274,2

Ergebnis vor Steuern

277,5

233,2

Periodenergebnis

223,9

178,2

Kennzahl

30.6.2024

31.12.2023

Kapitalanlagen

20.470,6

20.431,9

Eigenkapital

2.699,0

2.710,2

Zum Herunterladen

Der Halbjahresfinanzbericht 2024 kann von der Website der Uniqa heruntergeladen werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Lebensversicherung · Rückversicherung · Steuern · Strategie · Unwetter
 
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