22.11.2024 – Außergewöhnlich hohes Prämienwachstum hat Uniqa in den ersten neun Monaten im internationalen Geschäft verzeichnet, insgesamt betrug das Plus mehr als neun Prozent. Naturkatastrophenschäden belasteten das versicherungstechnische Ergebnis, dank eines deutlich besseren Kapitalanlageergebnisses konnte der Konzerngewinn leicht gesteigert werden.
Klimawandel und die spürbare Verschlechterung der planetaren Vitalzeichen hätten das Geschäft der Uniqa Insurance Group AG in den vergangenen Monaten geprägt, so CEO Andreas Brandstetter. Dennoch sei es in den ersten drei Quartalen gelungen, ein solides Ergebnis zu erwirtschaften.
Positiv habe sich vor allem das profitabel wachsende Geschäft in Zentral- und Osteuropa ausgewirkt. Während in Österreich ein „gutes“ Prämienwachstum von fünf Prozent verzeichnet wurde, sei dieses im internationalen Geschäft mit +14 Prozent „außergewöhnlich“ hoch gewesen.
Dank der konsequenten Unternehmensstrategie sei Uniqa in ihren Kernmärkten „robust aufgestellt“ und das versicherungstechnische Ergebnis deutlich widerstandsfähiger gegen negative Einflüsse.
Die schweren Schäden durch das September-Hochwasser habe man durch die gute Performance in anderen Segmenten kompensieren können, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.
In den ersten neun Monaten hat Uniqa die verrechneten Prämien (inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) gegenüber der Vorjahresperiode um 9,2 Prozent auf 5.963 Millionen Euro gesteigert, wobei alle Sparten Zuwächse verzeichnet haben.
Das größte Prämienplus gab es in der Schaden- und Unfallversicherung mit 11,2 Prozent, gefolgt von der Krankenversicherung mit 10,5 Prozent Wachstum. Zulegen konnte auch die Lebensversicherung, die Prämien stiegen insgesamt um 2,6 Prozent, im internationalen Segment sogar um 11,3 Prozent.
Die versicherungstechnischen Erträge konnten um 10,3 Prozent auf 4.888,3 Millionen Euro gesteigert werden; auch dazu haben alle Sparten beigetragen. Während der Zuwachs in den internationalen Gesellschaften bei 13,0 Prozent lag, betrug die Steigerung in Österreich aber nur 7,0 Prozent.
„Weiterhin auf gutem Niveau“ habe sich das Neugeschäft in der Kranken- und Lebensversicherung befunden, so Uniqa. Die Contractual Service Margin (CSM, vertragliche Servicemarge), die die in Zukunft erwarteten Gewinne aus Versicherungsverträgen darstellt, stieg seit Jahresbeginn um 2,8 Prozent.
Das Ergebnis der ersten drei Quartale sei vom Unwetter „Boris“ im September geprägt worden, so Uniqa. Die gesamten von diesem Hochwasser verursachten Schäden dürften sich bis Jahresende mit brutto rund 230 Millionen Euro bzw. 86 Millionen Euro nach Rückversicherung niederschlagen.
Die hohen Unwetter- und Hochwasserschäden in Österreich, Tschechien und Polen belasteten auch die Combined Ratio in der Schaden- und Unfallversicherung. Sie verschlechterte sich von 90,9 Prozent in den ersten neun Vorjahresmonaten auf 93,3 Prozent; allein auf Boris seien davon 5,5 Prozentpunkte zurückzuführen.
Während das versicherungstechnische Ergebnis rückläufig war, entwickelte sich das Kapitalanlageergebnis dank höherer laufender Erträge positiv (618,7 Millionen Euro nach 440,7 Millionen im Vorjahreszeitraum). Das Finanzergebnis stieg damit von 110,9 auf 182,0 Millionen.
Zusammen führte dies zum leichten Anstieg des Vorsteuerergebnisses um 1,4 Prozent auf 340,3 Millionen Euro und des Konzernergebnisses um 6,4 Prozent auf 264,0 Millionen. Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II lag per 30. September bei 262 Prozent (Ultimo 2023: 255 Prozent)
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Uniqa eine Profitabilität im Rahmen des Vorjahresergebnisses, heißt es in der Präsentation zum dritten Quartal. Angestrebt werde eine kontinuierliche Verbesserung des versicherungstechnischen Kerngeschäfts sowohl in Österreich als auch in CEE.
Starkem Wachstum in der Sach- und Krankenversicherung, das auf gezielte Vertriebsaktivitäten sowie „Anpassungen im Zusammenhang mit Inflations- und Indexentwicklungen“ zurückzuführen ist, werde allerdings weiterhin ein Ergebnisdruck gegenüberstehen.
Gerechnet wird insbesondere mit steigenden Aufwendungen für Versicherungsleistungen in der Sach- und Krankenversicherung sowie vor allem aufgrund der Inflation im Kostenbereich. Entscheidend seien daher weiterhin strenge Kostendisziplin und Optimierungen im Kostenmanagement.
Mögliche negative Einflüsse auf das Konzernergebnis könnten aber geopolitische Verwerfungen und damit verbundenen Unsicherheiten für die globalen Kapitalmärkte, Inflations- und Zinsentwicklung sowie höhere Schadenleistungen infolge möglicher Naturkatastrophen haben.
Kennzahl | Q1-3/2024 | Q1-3/2023 |
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Zahlen 2023 teilweise angepasst. Alle Werte in Millionen Euro - Quelle: Uniqa | ||
Verrechnete Prämien Gesamt inkl. Sparanteile davon Leben davon Schaden/Unfall davon Kranken Österreich | 5.963,0 1.212,8 3.598,8 1.151,4 2.372,2 | 5.460,3 1.181,8 3.326,8 1.041,7 2.269,1 |
Versicherungstechnisches Ergebnis | 391,2 | 428,9 |
Finanzergebnis | 182,0 | 110,9 |
Operatives Ergebnis | 395,3 | 396,6 |
Ergebnis vor Steuern | 340,3 | 335,6 |
Konzernergebnis | 264,0 | 248,2 |
Kennzahl | 30.9.2024 | 31.12.2023 |
Kapitalanlagen | 21.149 | 20.432 |
Eigenkapital | 2.837 | 2.710 |
Die Ergebnispräsentation für das dritte Quartal und die Finanzzahlen können von einer Website der Uniqa in englischer Sprache heruntergeladen werden.
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