11.2.2025 – In den drei Jahren seit Beginn des Krieges sei die Uniqa in der Ukraine stets einsatzbereit geblieben. Mehr als das: Der Versicherer verzeichnet Wachstum und bleibt profitabel. Bekräftigt werden Solidarität und Unterstützung für das Land.
Rund drei Jahre dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mittlerweile – für die Uniqa Insurance Group AG Grund genug, in einer Pressekonferenz über die Lage der Tochtergesellschaft im Land zu informieren sowie Solidarität und Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen.
Wolfgang Kindl, im Vorstand der Uniqa für den internationalen Markt zuständig, betonte, dass man sich in dieser schwierigen Zeit für die rund 840 ukrainischen Mitarbeiter, ihre Familien, aber auch für das ganze Volk verantwortlich fühle.
Das Commitment zur Ukraine sei in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unerschütterlich, so Kindl. Man stehe zum Volk der Ukraine und unterstütze seine Resilienz und Tapferkeit bei jeder Herausforderung.
Olena Uljee, CEO der Uniqa Ukraine, erklärte, dass das Unternehmen in der gesamten Zeit stets einsatzbereit geblieben sei, um die mehr als eine Million Kunden zu servicieren und ihnen ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln.
In der Ostukraine, die am stärksten vom Krieg betroffen ist, sei man schon zuvor unterrepräsentiert gewesen, weniger als zehn Prozent des Geschäfts hatte man dort generiert und sich bereits 2014 für einen Rückzug entschieden.
Grundsätzlich seien Kriegsschäden nicht versicherbar, betont die Uniqa, und in den direkt betroffenen Regionen werden Risiken im Zusammenhang mit dem Krieg nicht übernommen. In anderem Gebieten habe man aber begonnen, bei kriegsbedingten Schäden bis zu zehn Prozent des Werts zu ersetzen.
20 Prozent der wehrfähigen, männlichen Mitarbeiter seien seit Kriegsbeginn einberufen worden, ein Mitarbeiter sei getötet worden, ein weiterer gelte als vermisst.
Seit 2006 ist die Uniqa mit zwei Gesellschaften, der Uniqa Insurance Company (non-life) und der Uniqa Life Insurance Company, beide mit Firmensitz in Kiew, vertreten. Das Prämienvolumen betrug 2024 rund 4,2 Milliarden Ukrainische Hrywnja (UAH; Kurs aktuell rund 0,023 Euro).
Insgesamt sei die Ukraine ein nicht sehr entwickelter Versicherungsmarkt; das gesamte Prämienaufkommen aller Versicherungen betrage rund eine Milliarde Euro pro Jahr; zum Vergleich: Das Prämienaufkommen der Uniqa lag 2023 bei rund 7,2 Milliarden.
Trotz des Krieges verzeichnet die Uniqa in der Ukraine aber deutliches Wachstum: Zwischen 2022 und 2024 stiegen die Prämien von 2,97 auf 4,19 Milliarden Hrywnja, was einer jährlichen Wachstumsrate von 18,7 Prozent entspricht.
Gleichzeitig ist die Uniqa in der Ukraine weiterhin profitabel; 2023 betrug der Vorsteuergewinn 17,5 Millionen Euro, was sechs Prozent des Gewinns von Uniqa International entspreche. Man habe, seit man in den Markt eingetreten ist, stets Gewinne geschrieben, sagt Kindl.
Mit einem Anteil an den gesamten Prämien von 38 Prozent hat die Krankenversicherung für die Uniqa in der Ukraine einen hohen Stellenwert. Dies sei Unternehmer-getrieben, angesichts des Arbeitskräftemangels zählen Krankenversicherungen zu den wichtigsten Benefits für Arbeitnehmer.
Die Schaden-/Unfallversicherung (mit Schwerpunkt auf Kfz) hat einen Prämienanteil von 52 Prozent, Leben zehn Prozent. 59 Prozent der Prämien werden im Corporate- und Affinity-Bereich generiert, 20 Prozent in Bankassurance und nur 21 Prozent im Retail-Geschäft.
Zu den bedeutenden Angeboten im Gesundheitsbereich zähle der Zugang zu verschiedenen Services; so verfüge Uniqa in dem Land über 12.700 Partner unter anderem aus den Bereichen Pharmazie, Medizin und Kliniken.
„Rückgrat“ für viele dieser Leistungen sei die Digitalisierung, so Kindl: Die ukrainischen Gesellschaften zählen zu den am stärksten digitalisierten Unternehmen in der Gruppe.
Mehr als 400 Uniqa-Mitarbeiter aus der Ukraine seien nach Kriegsbeginn geflohen. Sie wurden von Kollegen anderer lokaler Uniqa-Gesellschaften umfassend unterstützt und erhielten temporäre Wohnmöglichkeiten – ein beeindruckendes Beispiel für gruppenweite Solidarität, so die Uniqa.
Man habe ukrainische Mitarbeiter und deren Angehörige neben der Unterbringung auch finanziell, psychologisch und rechtlich unterstützt. Bis heute würden sogenannte „Uniqa Buddies“ geflüchteten Kollegen im täglichen Leben beistehen.
Bereits in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn habe die Uniqa in Zusammenarbeit mit Caritas Österreich und dem österreichischen Roten Kreuz eine Spendenaktion gestartet; damit konnte unmittelbare Hilfe im Krisengebiet geleistet werden.
Darüber hinaus habe man bis heute Medikamente und medizinische Ausrüstung in die vom Krieg betroffenen Gebiete an Zentren für primäre Gesundheitsversorgung und Spitäler sowie diverse Ausrüstung für hybrides Lernen an Schulen geliefert.
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