30.4.2025 – Die Wiener Städtische konnte ihr Prämienvolumen 2024 in allen drei Sparten erhöhen, insgesamt um rund sechs Prozent auf 3,60 Milliarden Euro. Die Versicherungsleistungen kletterten um knapp neun Prozent auf 3,28 Milliarden Euro, getrieben vor allem durch starke Unwetterschäden, aber auch durch Teuerungen bei Kfz-Reparaturen und Krankenhauskosten. Das EGT wuchs mehr als ein Fünftel auf rund 222 Millionen Euro.
Die Wiener Städtische Versicherung AG hat im Jahr 2024 ein Prämienwachstum um 5,9 Prozent erzielt. Damit wurden verrechnete Prämien in Höhe von 3,60 Milliarden Euro erwirtschaftet.
In zwei Sparten fiel das Plus höher aus: Schaden/Unfall kletterte um 7,6 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro, die Krankenversicherung um 9,9 Prozent auf 542,1 Millionen Euro.
Ein kleineres Plus stand in der Lebensversicherung vorne: Hier wuchs das Volumen um 1,75 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,08 Milliarden Euro auf laufende Prämien (+1,5 Prozent).
Den Prämieneinnahmen standen Aufwendungen für Versicherungsfälle im Ausmaß von 3,28 Milliarden Euro (+8,7 Prozent gegenüber).
441,55 Millionen Euro fielen in der Krankenversicherung an – merklich mehr als 2023 (396,70 Millionen Euro), weil zum einen die Krankenhauskosten gestiegen und zum anderen mehr Leistungen von den Kunden in Anspruch genommen worden seien.
„Es ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass dieses Leistungsniveau auch in Zukunft weiter hoch bleiben wird, denn auch im Gesundheitsbereich führt der demografische Wandel zu einem höheren Leistungsbedarf“, sagt Generaldirektor Ralph Müller.
In der Lebensversicherung zahlte die Städtische 1,54 Milliarden Euro aus und damit weniger als im Jahr 2023 (1,61 Milliarden Euro).
In Schaden/Unfall stiegen die Leistungen stark von 1,01 auf 1,30 Milliarden Euro. Einen starken Anstieg habe es in der Kfz-Versicherung gegeben, „wo die Preise für Reparaturen weiter stark gestiegen sind“.
Vor allem aber führt die Städtische das gewachsene Leistungsvolumen auf Unwetter zurück. Mit 71.000 Schäden und 227,0 Millionen Euro Schadensvolumen habe die Städtische den höchsten Natkat-Wert der Unternehmensgeschichte verzeichnet. Der bisherige Rekordwert waren 200,0 Millionen Euro 2021. Die Combined Ratio blieb dennoch mit netto 94,5 Prozent (2023: 92.5 Prozent) klar unter 100 Prozent.
Die Statistik belege die deutliche Zunahme der Unwetterschadenzahlungen: „Beliefen sich die durchschnittlichen Jahresschäden bei der Wiener Städtischen in den Jahren 2010 bis 2019 auf rund 70 Millionen Euro, so haben sich diese in den letzten fünf Jahren auf 155 Millionen Euro mehr als verdoppelt“, rechnet der Versicherer vor.
Müller leitet daraus „großen Handlungsbedarf“ ab, „um die Auswirkungen von Unwetterschäden in Zukunft besser abfedern zu können“. Gefragt sei ein Maßnahmenbündel, nämlich „umfassende Präventionsmaßnahmen sowie strikte Bebauungsverbote in Hochwassergebieten“.
Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb machten 760,22 Millionen Euro aus, nach 705,88 Millionen Euro 2023. Ihr Finanzergebnis konnte die Städtischen von 488,40 Millionen Euro auf 531,96 Millionen 2024 heben.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wuchs um 22,8 Prozent auf 221,90 Millionen Euro, der Jahresüberschuss um 33,7 Prozent auf 203,41 Millionen Euro.
Für das erste Quartal 2025 spricht die Städtische von einem „Prämienplus in allen Sparten“, wobei es in der Kranken- und der Sachversicherung „nach wie vor die höchsten Zuwachsraten“ gegeben habe.
„Mit dem Jahresstart können wir trotz der zunehmenden Unsicherheiten sehr zufrieden sein“, so Müllers erste Zwischenbilanz. „Ich rechne für das Gesamtjahr weiterhin mit einer stabilen Entwicklung.“
Der Geschäftsbericht 2024 kann als PDF-Dokument von der Website der Wiener Städtischen heruntergeladen werden.
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