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RSS-Vorsitzende Ilse Huber verstorben

10.9.2024 – Ilse Huber, frühere Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs und Vorsitzende der Rechtsservice- und Schlichtungsstelle der Versicherungsmakler, ist im Alter von 75 Jahren verstorben.

Ilse Huber (Bild: Christian Mikes)
Ilse Huber (Bild: Christian Mikes)

Ilse Huber ist am 7. September im Alter von 75 Jahren verstorben.

In einem Nachruf würdigte der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten die Juristin, die ab 2015 beratend und ab 2020 als Vorsitzende der Rechtsservice- und Schlichtungsstelle für den Fachverband tätig war.

Huber habe zahlreiche Verfahren juristisch begleitet und geleitet. Sie habe in dieser Funktion zur raschen und außergerichtlichen Erledigung vieler versicherungsrechtlicher Auseinandersetzungen beigetragen und damit die Versicherungsmakler und deren Kunden maßgeblich in der Rechtsdurchsetzung unterstützt.

Huber war für den Fachverband auch als Vortragende tätig. Damit habe sie erheblich zum Wissenstransfer innerhalb der Branche und zur Wissenserweiterung in der Versicherungswirtschaft beigetragen.

Eine „ungeplante“ Karriere

Dabei hatte sie anfangs gar keine juristische Karriere im Sinn. Hätte ihre Großmutter sie nicht zum Studieren animiert, wäre sie nie Richterin geworden, erzählte sie 2020 in einem ORF-Interview.

Denn eigentlich habe sie Schneiderin oder Lehrerin werden wollen. In ihrer Familie habe es keinen einzigen Juristen gegeben, aber sehr viele Lehrer. „Von anderen Berufen hatte ich keine Ahnung, und ich studierte Jus, weil ich nicht wusste, was ich sonst studieren könnte.“

Das Studium habe sie zwar „gar nicht gefreut“, sagte Huber in dem Gespräch. „Aber wenn ich was mache, dann mach’ ich es auch fertig. Vielleicht hat mich gerade das am Richterberuf gereizt, weil mir gesagt wurde: Als Frau hast mit einem Jus-Studium eh keine Chancen, vor allem nicht beim Gericht.“

Ihre Entschlossenheit machte sich bezahlt: Ihr Berufsweg führte die 1974 zur Richterin ernannte Niederösterreicherin bis zum Obersten Gerichtshof. Dort war sie ab 1993 Richterin und für knapp drei Jahre, bis zu ihrer Pensionierung Ende 2014, Vizepräsidentin.

„Herausragende Juristin und ein ganz besonderer Mensch“

„Ilse Huber war nicht nur ob ihrer fachlichen Kompetenz ein großer Gewinn für die Schlichtungsstelle und für den Fachverband – als ehemalige Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs sowie als Vorsitzende des versicherungsrechtlichen Spezialsenats beim OGH war sie auf dem Gebiet des Versicherungsrechts schlichtweg eine echte Kapazität“, sagt Fachverbandsobmann Christoph Berghammer.

„Sie hat darüber hinaus insbesondere auch aufgrund ihrer umgänglichen, humorvollen und zuvorkommenden Art die Arbeit im Fachverband mitgeprägt. Der Fachverband verliert mit Ilse Huber nicht nur eine herausragende Juristin, sondern einen ganz besonderen Menschen.“

„Großes Vorbild“

Für Huber sei ihr Tun und Wirken als Juristin nicht nur Selbstzweck gewesen, sagt Gerhard Hellwagner, der mit ihr in der RSS zusammenarbeitete: „Sie sah dahinter auch die Menschen und die Notwendigkeit, gerechte, aber dennoch praktikable Lösungen für diese zu finden. Das macht sie zu einem großen Vorbild nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen, der – auf welcher Ebene auch immer – Entscheidungen zu treffen hat.“

Fachverbandsobmann-Stellvertreter Gunther Riedlsperger, der Huber während seiner Obmannschaft für den Fachverband gewonnen hatte, sagt über Huber, sie sei nicht nur wegen ihrer fachlichen und didaktischen Fähigkeiten ein gern gesehener Gast bei Veranstaltungen und Fachevents gewesen.

„Sie war aufgrund ihrer unkomplizierten, freundlichen und leutseligen Art eine Person, die es geschafft hat, juristisch komplexe Sachverhalte für Nichtjuristen verständlich und spannend auf den Punkt zu bringen und zu erläutern. Ihr ganzes Wesen war mit ein Grund dafür, dass ich sie damals unbedingt für die Rechtsservice- und Schlichtungsstelle gewinnen wollte. Ich bin über ihren plötzlichen Tod zutiefst erschüttert.“

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Ausbildung · Versicherungsmakler
 
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