5.3.2025 – Mit einem verwalteten Vermögen von 28,7 Milliarden Euro erreichten die acht heimischen Pensionskassen 2024 einen neuen Rekordwert. Die Veranlagungsperformance verbesserte sich auf 7,77 Prozent. Die Zahl der in der zweiten Säule Anwartschafts- oder Leistungsberechtigten ist auf fast 1,1 Millionen Personen gestiegen.
Beitragszuflüsse und eine gute Performance an den Finanzmärkten haben das verwaltete Vermögen der heimischen Pensionskassen 2024 auf einen neuen Rekordstand ansteigen lassen, so die Finanzmarktaufsichtsbehörde in ihrem „Quartalsbericht Q4 2024 Pensionskassen“.
Nachdem der Krieg in der Ukraine und die globale Zinswende im Jahr 2022 zu Verlusten geführt hatten, konnte nach 2023 auch im Vorjahr wieder eine positive Anlageperformance erzielt werden.
Seit 2019 konstant geblieben ist die Zahl der Pensionskassen: Das Vermögen wird von acht Anbietern verwaltet, davon sind fünf überbetriebliche und drei betriebliche Pensionskassen.
Das verwaltete Vermögen der heimischen Pensionskassen belief sich zu Ultimo 2024 auf rund 28.719 Millionen Euro; davon wurden knapp 2.416 Millionen von betrieblichen und rund 26.304 Millionen von den überbetrieblichen Pensionskassen gehalten.
Gegenüber dem Vorquartal bedeutet dies eine Steigerung um 2,1 Prozent; es war bereits das fünfte Quartal in Folge, in dem das Vermögen der Pensionskassen zunahm. Zuletzt musste im dritten Quartal 2023 ein leichtes Minus hingenommen werden.
Auf Jahressicht beträgt der Vermögensanstieg aller acht Pensionskassen 8,9 Prozent. Betriebliche Pensionskassen konnten ihr Vermögen in diesem Zeitraum um 9,1 Prozent steigern, die überbetrieblichen Pensionskassen verzeichneten einen Zuwachs um 6,8 Prozent.
Die Veränderung des verwalteten Vermögens ergebe sich im Wesentlichen aus Beitragszahlungen, Pensionsleistungen, Zuflüssen aus neu abgeschlossenen Pensionskassenverträgen und dem Ergebnis der Vermögensverwaltung, betont die FMA.
95,28 Prozent ihres Vermögens hielten die Pensionskassen im vierten Quartal indirekt über Investmentfonds (Ende 2023: 95,71 Prozent). Veranlagt ist das Vermögen zu rund 34,62 Prozent in ausländischer Währung (nach Währungsabsicherungsgeschäften; 2023: 30,71 Prozent).
Durchgerechnet sind Aktien mit einem Anteil von 39,26 Prozent am Gesamtvermögen weiterhin die größte Veranlagungskategorie. Gegenüber dem Jahr davor bedeutet das eine minimale Steigerung um 0,5 Prozentpunkte.
Unverändert zweitgrößte Position in der Asset Allocation sind Schuldverschreibungen mit einem Anteil von 33,63 Prozent (2023: 33,41 Prozent). Der Anteil der Immobilienveranlagungen reduzierte sich von 6,50 auf 5,78 Prozent, Guthaben bei Kreditinstituten sanken von 7,13 auf 6,46 Prozent.
Mit einer Veranlagungsperformance von 7,77 Prozent im Jahr 2024 erreichten die Pensionskassen den höchsten Wert seit dem Jahr 2019, in dem 11,6 Prozent erwirtschaftet worden waren. Zum Vergleich: 2022 musste ein Veranlagungsverlust von 9,7 Prozent hingenommen werden.
Den höchsten Monatsgewinn wiesen die Pensionskassen im Vorjahr im März aus, gefolgt von November und September. Einzig im April war die Performance negativ, nachdem 2023 noch in fünf Monaten rote Zahlen geschrieben worden waren.
Wenig verändert hat sich gegenüber dem Jahr davor die langfristige Performance der Pensionskassen. Betrug diese auf 3-Jahres-Sicht Ende 2023 noch 1,14 Prozent, so stieg sie nun auf 1,18 Prozent; die 10-Jahres-Performance sank minimal von 3,20 auf 3,19 Prozent.
Für die Berechnung der monatlichen Pensionsleistung seien neben der Performance aber auch andere Faktoren wie versicherungstechnische Ergebnisse, die Höhe der Schwankungsrückstellung sowie Fehlbeträge aufgrund von Sterbetafelumstellungen maßgeblich, betont die FMA.
Pensionskassensegment | Q4 2024 | 2024 | 2023 | 3 Jahre p.a. | 10 Jahre p.a. |
---|---|---|---|---|---|
Quelle: Finanzmarktaufsicht/OeKB | |||||
Betriebliche Pensionskassen | -0,13 % | 3,69 % | 5,29 % | -0,09 % | 2,95 % |
Überbetriebliche Pensionskassen | 1,91 % | 8,15 % | 6,52 % | 1,30 % | 3,22 % |
Gesamt | 1,74 % | 7,77 % | 6,41 % | 1,18 % | 3,19 % |
Die Zahl der Anwartschafts- und Leistungsberechtigten hat sich 2024 um 3,06 Prozent auf insgesamt 1.099.263 weiter erhöht. Von diesen waren 947.486 Anwartschaftsberechtigte, die sich noch in der Ansparphase befinden. 151.777 bezogen als Leistungsberechtigte bereits eine Pension.
Gegenüber dem Jahr davor bedeutet dies eine Zunahme der Anwartschaftsberechtigten um 2,79 Prozent. Deutlich stärker gestiegen ist die Anzahl der Leistungsberechtigten: Ihre Zahl erhöhte sich im selben Zeitraum um 4,82 Prozent.
Ende 2023 hatten 23,39 Prozent aller unselbständig Erwerbstätigen in Österreich eine Anwartschaft auf eine Pension, so die FMA. Aktuellere Zahlen gibt die FMA üblicherweise im Bericht über das erste Quartal bekannt.
Der „Quartalsbericht Q4 2024 Pensionskassen“ kann als PDF-Dokument (302 KB) von der FMA-Website heruntergeladen werden.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile