2.7.2024 – Der Vertragsbestand in der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge ist 2023 auf rund 839.000 Stück gesunken, das Prämienvolumen ist auf 670 Millionen Euro gefallen. Andererseits hat die Veranlagungsperformance wieder ins Positive gedreht, das verwaltete Vermögen wuchs auf 8,75 Milliarden Euro, und die Anzahl der Neuverträge stieg, auf niedrigem Niveau, um ein Fünftel auf 7.454.
Der Markt der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge (PZV) schrumpft weiter. Dies verdeutlichen die Zahlen eines neuen Berichts, den die Finanzmarktaufsicht (FMA) am Montag veröffentlicht hat.
Der Bestand der Verträge hat sich seit seinem Allzeithoch 2012 mit damals 1,6 Millionen Stück auf rund 839.000 im Jahr 2023 verringert – ein Rückgang um 7,05 Prozent gegenüber 2022.
Die Anzahl der Neuverträge stieg erstmals seit dem „Zwischenhoch“ von 2018 wieder an, gegenüber 2022 um 21,7 Prozent auf 7.454.
Sie blieb damit aber deutlich unter früheren Volumina – zum Vergleich: 2014 gab es 29.030 Neuverträge.
Überdies konnte sie „wie in allen zehn Jahren davor die Zahl der ausgelaufenen oder gekündigten Verträge bei weitem nicht ausgleichen“, stellt die FMA fest.
Da die PZV aber ein Produkt mit langen Laufzeiten sei, seien – trotz eines Minus von 4,95 Prozent gegenüber 2022 – mit rund 670 Millionen Euro „nach wie vor in beachtlicher Höhe“ Prämien geflossen.
Nichtsdestoweniger ist auch dies ein Wert, der weit vom Höchstwert des Jahres 2011 erreicht ist, als 1,08 Milliarden an Versicherungsunternehmen und damals auch noch Kapitalanlagegesellschaften gingen.
„Nachdem das für die PZV-Verträge verwaltete Vermögen 2022 unter der allgemein schlechten Kapitalmarktperformance litt“, stieg es in einem wieder positiveren Veranlagungsumfeld 2023 um 2,46 Prozent auf 8,75 Milliarden Euro.
Die volumensgewichtete Veranlagungsperformance der PZV (vor Kosten) konnte nach –8,83 Prozent 2022 wieder ins Positive drehen und erreichte im letzten Jahr +6,11 Prozent.
Das von der FMA jährlich zum Vergleich berechnete Benchmark-Portfolio – es besteht aus 30 Prozent österreichischen Aktien (in der Gewichtung des ATX) und 70 Prozent zehnjährigen österreichischen Bundesanleihen – legte im Berichtsjahr um +10,73 Prozent an Wert zu.
„Als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt verpflichtet der Gesetzgeber die Anbieter aber, eine Garantie auf den Erhalt der eingezahlten Nominalprämien zu geben“, merkt die FMA dazu an.
Was die Anbieter betrifft, hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Von den 19 Versicherern, die die PZV in deren „Boom-Phase“ anboten, so die FMA, boten 2023 nur noch vier den Abschluss neuer Verträge an.
Mehr als die Hälfte des Prämienvolumens werde von der Vienna Insurance Group vereinnahmt, die ebenso den Großteil aller neuen Verträge verkaufe.
Kapitalanlagegesellschaften verkaufen bereits seit mehr als zehn Jahren keine neuen PZV-Verträge mehr, inzwischen sind auch alle ihre PZV-Verträge abgereift.
Die Attraktivität der PZV habe durch die „signifikante Kürzung der staatlichen Förderung 2012“ sowie schwache Veranlagungsergebnisse im Niedrigzinsumfeld, „die auch die Darstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalgarantie schwierig machte“, stark gelitten.
Trotz des Endes der Niedrigzinsphase sei die Anzahl der Neuverträge erst „sehr leicht“ gestiegen. Höhere Zinsen seien aber freilich nur ein Faktor, der den PZV-Markt bestimmt.
„Es muss sich erst zeigen, ob die Zinswende hier tatsächlich eine Entlastung bringt und die Attraktivität dieses Vorsorgeproduktes wieder verbessert.“
Der FMA-Bericht „Der Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2023“ kann als PDF-Dokument von der FMA-Website heruntergeladen werden.
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