23.10.2024 – Die große Mehrheit Entscheidungsträger aus den Bank- und Versicherungssektor erwartet starke Veränderungen durch KI. Für das eigene Erwartungen rechnet indes nur die Hälfte damit, geht aus einer Tietoevry-Umfrage hervor. Die größten Potenziale für KI-Anwendungen werden vor allem in Datenanalyse und Vorhersagen, in der Betrugserkennung und Sicherheitsverbesserung sowie in der automatisierter Kundeninteraktionen gesehen.
77 Prozent von 101 befragten Führungskräften aus dem heimischen Finanz- und Versicherungssektor erwarten für ihre Branche eher starke oder sogar grundlegende Veränderungen durch künstliche Intelligenz (KI). Für das eigene Unternehmen nimmt dies hingegen nur die Hälfte an.
Dies geht aus einer Umfrage hervor, die TQS Research & Consulting von 14. März bis 16. April für den IT-Dienstleister Tietoevry Austria durchgeführt hat. Zwei Drittel der Befragten sind bei Banken tätig, 21,8 Prozent bei Versicherern, 10,9 Prozent bei Finanzdienstleistern.
Robert Kaup, Managing Director von Tietoevry Austria, sieht in der Differenz zwischen Erwartungen für die Branche und für das eigene Unternehmen ein „typisches Muster“ zu Beginn von Veränderungsprozessen: „Menschen tendieren dazu, die Auswirkungen bei anderen stärker wahrzunehmen als im eigenen Umfeld.“
Die Zahlen unterstreichen seiner Ansicht nach aber auch die Aufgeschlossenheit der Finanz- und Versicherungsbranche gegenüber KI. „Wir stehen an der Schwelle zu einer Ära, in der KI nicht nur Prozesse optimiert, sondern ganze Geschäftsmodelle revolutioniert.“
59 Prozent der Befragten erwarten eher starke Veränderungen durch KI, 18 Prozent sogar eine fundamentale Neuordnung. Lediglich ein knappes Viertel (23 Prozent) schätzt die Auswirkungen von KI als begrenzt ein.
Welche KI-Anwendungsbereichen gelten in den Unternehmen als die relevantesten?
46 Prozent sagen: Datenanalyse und Prognosen. „KI ermöglicht die Analyse großer Datenmengen und präzise Vorhersagen (zum Beispiel Kundenverhalten oder Risikobewertung), die strategische Entscheidungsprozesse unterstützen und die operative Effizienz steigern“, kommentiert Tietoevry.
37 Prozent nennen den Einsatz für Betrugserkennung und besseren Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Unternehmens- und Kundendaten. Fast gleich viele (42 Prozent) sehen für KI besonders in der automatisierten Kundeninteraktion ein Betätigungsfeld.
Das Vertrauen in die eigenen Unternehmensdaten ist groß: Bei 63 Prozent ist es „voll und ganz“ gegeben, bei den übrigen 37 Prozent „eher schon“. Negativ äußerte sich demnach kein Befragter.
„Das ist ein fruchtbarer Nährboden für zukunftsweisende und datengetriebene Innovationen“, meint Kaup.
„Eine verlässliche Datenbasis beschleunigt die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten und fördert Investitionen in die kontinuierliche Verbesserung der Datenqualität.“
45 Prozent bewerten die im Unternehmen eingesetzte Software als „modern“, weitere 23 Prozent überhaupt als „top-aktuell“. 32 Prozent sagen, sie erfüllt ihren Zweck. Als „veraltet“ bezeichnete die genutzte Software niemand.
„Österreichs Finanzsektor im Wandel: Tietoevry’s Daten-, Software-& KI-Studie 2024“ kann als PDF-Dokument von der Website von Tietoevry heruntergeladen werden.
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