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Wie die Österreicher das Natkat-Risiko einschätzen

24.10.2024 – Das Interesse am Thema Klimawandel hat in den letzten Jahren etwas nachgelassen, allerdings auf hohem Niveau: 69 Prozent interessieren sich laut einer neuen Umfrage dafür. Einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Wetterextremen sehen rund vier Fünftel. Das Risiko, selbst oder in der Nachbarschaft Unwetterschäden zu erleben, schätzen 27 Prozent als hoch ein, 11 Prozent waren bereits betroffen.

Rund jeder Neunte in Österreich war laut den am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage schon einmal von Schäden durch wetterbedingte Extremereignisse wie Hochwasser, Hagel oder Sturm betroffen.

Weitere 27 Prozent schätzen die Gefahr als „hoch“ ein, dass sie selbst oder die Nachbarschaft von Wetterextremen betroffen sein könnten, 36 Prozent zumindest als „mäßig“. Rund ein Fünftel sieht nur eine geringe, 4 Prozent praktisch keine Gefahr.

Die Umfrage wurde von Integral für die – von ORF, VCÖ und mehreren Umweltorganisationen getragene – Initiative Mutter Erde durchgeführt. Das Meinungsforschungsinstitut hat im Juli bundesweit 1.000 Personen im Alter ab 16 Jahren befragt.

Klimawandel und Wetterextreme: Vier Fünftel sehen Zusammenhang

Der Aussage, dass der Klimawandel Treiber von Hitzetagen und Wetterextremen ist, schließt sich die große Mehrheit an: Jeweils 39 Prozent sind „sicher“ oder meinen „eher schon“.

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel wird ebenfalls von einer satten Mehrheit geteilt: 46 Prozent sehen sie „unbedingt“ gegeben, 35 Prozent „eher schon“. Gegenüber den Umfragen 2020 und 2022 ist der Wert leicht gesunken: Damals stimmten insgesamt 88 bzw. 86 Prozent diese Ansichten.

Interesse am Thema Klimawandel gesunken – auf sehr hohem Niveau

V.l.n.r.: Greenpeace-Programmdirektor Adam Pawloff, Integral-Geschäftsführer Bertram Barth und Mutter-Erde-Geschäftsführerin Anita Malli (Bild: Mitja Kobal/Greenpeace)
V.l.n.r.: Greenpeace-Programmdirektor Adam Pawloff,
Integral-Geschäftsführer Bertram Barth und Mutter-Erde-
Geschäftsführerin Anita Malli (Bild: Mitja Kobal/
Greenpeace)

Etwas zurückgegangen ist auch das Interesse am Thema Klimawandel, jedoch auch hier auf hohem Niveau: 26 Prozent interessieren sich laut Umfrage „sehr“ dafür, weitere 43 Prozent „eher“, insgesamt also 69 Prozent. 2020 antworteten noch 79 Prozent, 2022 74 Prozent in diesem Sinn.

Kann es sein, dass die Menschen aufgrund der Präsenz des Klima-Themas in der Berichterstattung inzwischen davon „übersättigt“ sind?

Für die Mehrheit ist das zu verneinen: 28 Prozent finden sogar, es werde „zu wenig“ darüber berichtet; 37 Prozent meinen, das Ausmaß ist „gerade richtig“. Für 27 Prozent bekommt es „zu viel“ mediale Aufmerksamkeit. Die restlichen 9 Prozent konnten dazu keine Angabe machen.

Über den Klimawandel und Maßnahmen gegen denselben fühlt sich derweil nur die Hälfte „sehr gut“ (13 Prozent) oder „eher“ (37 Prozent) informiert, weitere 40 Prozent „teils, teils“.

Mehr Unterstützung für Heizungstausch als für Verbrenner-Aus

Wie groß die Unterstützung für einzelne politische Maßnahmen ist, wurde ebenfalls gefragt. Besonders viel Zuspruch findet demnach eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Fahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel. Knapp vier Fünftel unterstützen dies stark oder zumindest eher.

Öl- und Gasheizungen schrittweise durch klimafreundliche Heizungen zu ersetzen, stößt bei rund zwei Dritteln auf fruchtbaren Boden, fast gleich hoch ist die Zustimmung zu verbindlichen Vorgaben zur Erreichung der Klimaschutzziele.

Dass es ab 2035 in der EU keine neu gebauten Autos mit Diesel- oder Benzin-Motor mehr geben soll, ist dagegen ein Minderheitenprogramm: Nur 30 Prozent sind dafür, fast zwei Drittel dagegen.

Klima-Umfrage: Unterstützung einzelner politischer Maßnahmen (Quelle: Mutter Erde/Integral)
Zum Vergrößern Diagramm anklicken (Quelle: Mutter Erde/Integral).

Multiple Krisen überschatten das Thema Klimawandel

„Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben das Thema ‚Klimawandel‘ überschattet. Trotzdem ist die große Mehrheit der Befragten weiterhin interessiert und sieht konkrete Klimaschutzmaßnahmen als notwendig an“, kommentiert Integral-Geschäftsführer Bertram Barth die Daten.

„Allerdings fühlen sich viele Menschen noch unzureichend über die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen informiert. Besonders die moderne Mitte unserer Gesellschaft ist besorgt und benötigt nachvollziehbare Informationen und Handlungsempfehlungen.“

Die Herausforderung liege darin, „dass die Menschen weiterhin interessiert bleiben, statt sich abzuwenden“, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Initiative Mutter Erde. „Die Auswirkungen des Klimawandels werden noch größer werden und wir werden uns anpassen müssen. Das Know-how dazu erwerben wir als Gesellschaft gerade.“

Zum Herunterladen

Eine detaillierte Darstellung der Ergebnisse zur „Klima-Umfrage 2024“ kann als PDF-Dokument (1,0 MB) von der „Mutter Erde“-Website heruntergeladen werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Elementarschaden · Marktforschung · Unwetter
 
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