Wie Arbeitnehmer künstliche Intelligenz einsetzen

11.7.2024 – Mehr als zwei Drittel der heimischen Arbeitnehmer haben laut EY bereits Erfahrungen mit KI gemacht. Gut die Hälfte spricht von starkem oder zumindest teilweise vorhandenem Einfluss auf die Arbeit, 38 Prozent erwarten, dass er noch deutlich zunehmen wird. In der Versicherungsbranche halten 77 Prozent die Entwicklungsmöglichkeiten in puncto KI für vielversprechend.

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Digitaler Kopf (Bild: Gerd Altmann auf Pixabay)
Bild: Gerd Altmann auf Pixabay

72 Prozent der Arbeitnehmer haben in einer neun europäische Länder übergreifenden EY-Umfrage angegeben, bereits praktische Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz gemacht zu haben: 38 Prozent privat, 12 Prozent beruflich, 23 Prozent in beiden Bereichen.

In Österreich gaben 69 Prozent an, bereits KI-Tools und -Systeme verwendet zu haben (41 privat, 9 Prozent beruflich, 20 Prozent in beiden Bereichen.

Die Daten stammen aus dem „EY European AI Barometer“. Für dieses wurden über 4.700 Arbeitnehmer in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Niederlande befragt. In Österreich nahmen 515 Personen teil.

Besonders häufig genutzt wird KI von Befragten in Österreich für die Texterstellung (58 Prozent). Mit Sprachassistenten hatten 39 Prozent zu tun, mit Chatbots 27 Prozent, mit Übersetzungsprogrammen 26 Prozent. Der (Mail-)Kontakt mit Kunden erfolgte bei 15 Prozent bereits mit Hilfe von KI. 14 Prozent nutzten sie schon für den Onlineeinkauf.

Einfluss auf den Arbeitsalltag

56 Prozent der Befragten in Österreich gaben an, KI habe starken oder zumindest teilweise Einfluss auf die Arbeit. 38 Prozent erwarten, dass dieser Einfluss in den nächsten drei Jahren noch deutlich zunehmen wird.

65 Prozent gehen davon aus, dass aufgrund von KI künftig weniger Mitarbeiter gebraucht werden. „Dass weniger Stellen benötigt werden könnten, ist nicht zu verwechseln mit Kündigungswellen“, sagt Susanne Zach, Data and AI Lead EY Österreich, dazu.

Denn: Schon jetzt gebe es einen Fachkräftemangel, der demografische Wandel werde ihn noch verstärken – KI könne deshalb sogar zur Lösung dieses Problems beitragen und Mitarbeiter entlasten. „KI wird die menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen, sondern ergänzen.“

Ein Drittel spricht von positiven Effekten auf Kosten und Gewinn

35 Prozent der leitenden Angestellten gab an, dass sie durch den Einsatz von KI Kosten einsparen oder ihren Gewinn steigern konnten – oder beides (Neun-Länder-Durchschnitt: 45 Prozent).

„Gemessen an diesen beiden Kriterien war der KI-Einsatz bisher in der Schweiz am erfolgreichsten, wo 81 Prozent positive Erfahrungen mit der Technologie gemacht haben“, berichtet EY.

Versicherungen: Drei Viertel sehen Entwicklungsmöglichkeiten

„Wie schätzen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten in puncto KI in ihrem Sektor ein?“

Was den Optimismus im Hinblick auf Entwicklungsmöglichkeiten und positive Anstöße durch KI betrifft, hat EY „deutliche Branchenunterschiede“ festgestellt. Optimistisch zeigten sich hierzulande in den Sektoren

  1. Finanzdienstleistungen 82 Prozent,
  2. Technologie, Medien und Telekommunikation ebenfalls 82 Prozent,
  3. Energie 80 Prozent,
  4. Fertigung und Automobilindustrie 77 Prozent,
  5. Landwirtschaft 73 Prozent und
  6. Versicherungen 72 Prozent aller Befragten.

Die unter den insgesamt 14 Sektoren geringsten Anteile an Optimisten zeigten regierungsnahe Organisationen (53 Prozent) und die Branche Gesundheit und Wellness (58 Prozent).

Österreichs Optimismus gebremst

Im Länder-Durchschnitt schätzen 23 Prozent KI als sehr vielversprechend ein, weitere 53 Prozent als eher vielversprechend. In Österreich tun dies 16 Prozent bzw. 52 Prozent.

„KI wird weiter die Unternehmenswelt revolutionieren. Ob Front Runner oder late to the party – das haben Unternehmen selbst in der Hand“, meint Zach.

„Darum gilt es, Wissens- und Anwendungslücken zu schließen, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren.“ Von qualifizierten und gut geschulten Mitarbeitern genutzt, könne KI „ein mächtiges Werkzeug sein, das enorme Produktivitätssteigerungen verspricht“.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Gesundheitsreform · Marktforschung · Mitarbeiter
 
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