23.10.2025 – Die Mehrheit der KMU in Österreich fühlt sich laut einer neuen Donau-Umfrage von der Teuerung betroffen. Sieben von zehn Befragten spüren auch regulatorische und bürokratische Belastung. Die Hälfte der Teilnehmer gibt an, dass Versicherungen im eigenen Unternehmen zuletzt an Stellenwert gewonnen haben. Rund die Hälfte der Befragten hat keine BAV für Mitarbeiter.

Zwei Drittel (66 Prozent) der Klein- und Mittelunternehmen in Österreich schätzen ihre geschäftspolitische Lage als sehr gut oder eher gut ein, 25 Prozent als weniger gut, 6 Prozent als gar nicht gut. Das geht aus der „KMU-Umfrage“ der Donau Versicherung AG hervor.
Größeren KMU gehe es in Summe besser als den kleineren, sagte Christina Matzka, Inhaberin der Triple M Matzka Markt- und Meinungsforschung, die die Umfrage von 14. August bis 9. September 2025 für die Donau durchgeführt hat, bei der Ergebnispräsentation am Mittwoch in Wien.
Die Auswertung basiert auf Antworten von 500 Unternehmen verschiedener Branchen, wobei größere KMU im Vergleich zur tatsächlichen Unternehmenslandschaft etwas stärker vertreten sind als sehr kleine Unternehmen. 14 Prozent der Befragten haben keine, 36 Prozent 1 bis 10 Mitarbeiter.
Gefragt wurde auch, wie stark die Unternehmen von einzelnen Umständen betroffen, sprich belastet sind. Im Vordergrund stehen steigende Preise: 32 Prozent sehen sich „sehr stark“ betroffen, weitere 38 Prozent „eher stark“.
Danach folgen – bereits mit größerem Abstand – Personal-/Fachkräftemangel, sinkende Umsätze und der Sparkurs der Regierung, wovon sich jeweils rund die Hälfte sehr oder eher stark betroffen fühlt.
In welchem Ausmaß fühlen sich die KMU von Regulierung und Bürokratie, sei sie nun europäischer oder österreichischer Herkunft, betroffen? Hier sagen 32 Prozent „sehr stark“, weitere 37 Prozent „eher stark“. 23 bzw. 4 Prozent sehen eine eher geringe oder nur sehr geringe Betroffenheit.
In allen drei Größenkategorien – 0 bis 19 Mitarbeiter, 20 bis 99 und 100 bis 249 – fühlt sich die deutliche Mehrheit stark betroffen. Besonders gilt das laut Matzka für die Branchen Gewerbe und Industrie, Finanzdienstleistungen, Tourismus und Gastronomie sowie wirtschaftsnahe Dienstleistungen.
Was konkret lastet den Unternehmen regulatorisch und bürokratisch auf den Schultern? Zuvorderst werden Datenschutz, Arbeitsrecht sowie Digitalisierung und E-Commerce genannt.
Die zunehmende Verfügbarkeit und den vermehrten Einsatz künstlicher Intelligenz empfinden 10 Prozent als stark vorteilhaft, 47 Prozent sehen zumindest „eher“ Vorteile. Für 26 Prozent überwiegen die Nachteile.
Rund zwei Drittel meinen aber auch, dass KMU im Bereich KI von Großunternehmen „abgehängt“ werden, weil es in kleinen Unternehmen an Ressourcen fehlt. Sechs von zehn sagen auch, dass die beim Einsatz von KI geltende Regulierung die KMU beim häufig überfordert.
Nicht ganz die Hälfte findet, dass der Nutzen vieler Maßnahmen im Bereich der KI „in keiner Relation zum Aufwand steht“.
Sind aus Sicht der Befragten Versicherungsleistungen in Bezug auf Regulierung und Bürokratie für das Unternehmen wichtig, um sich gegen etwaige Verstöße abzusichern?
Die Mehrheit bejaht diese Frage: 16 Prozent erachten sie als sehr wichtig, 39 Prozent als eher wichtig. 25 bzw. 16 Prozent räumen Versicherungsleistungen in dieser Hinsicht eine geringere oder gar keine Bedeutung bei.
Abseits der Regulierung generell gefragt: Hat das Thema Versicherungsleistungen im eigenen Unternehmen nach Wahrnehmung der Befragten in den letzten zwei bis drei Jahren an Bedeutung gewonnen oder verloren?
27 Prozent sprechen von einem Bedeutungsverlust, 50 Prozent hingegen von einem Zugewinn. Donau-Vorstandsmitglied Franz Josef Zeiler schließt aus den Daten, dass die Bedeutung von Versicherungen als „strategisches Instrument der Risikominderung“ wächst.
Zeiler merkte unter anderem an, dass die D&O-Versicherung „massiv an Bedeutung gewonnen“ habe, ähnliches gelte für die betriebliche Rechtsschutzversicherung.
Ein Viertel (26 Prozent) hält es für „sehr wichtig“, ein knappes weiteres Drittel (31 Prozent) für „eher wichtig“, Mitarbeitern im Sinne der Attraktivität als Arbeitgeber „Benefits“ durch Versicherungen zu ermöglichen. 17 bzw. 18 Prozent halten dies demgegenüber für weniger oder gar nicht wichtig.
Über eine betriebliche Altersvorsorge (BAV) für die Mitarbeiter verfügen 48 Prozent. Oder umgekehrt formuliert: 52 Prozent haben keine, weshalb die Donau auf diesem Gebiet auch noch „großes Potenzial“ sieht.
In Gesprächen mit Firmenkunden sei „großes Interesse“ festzustellen, das sich auch in Abschlüssen niederschlage, sagte Donau-Generaldirektorin Judit Havasi. Sie bezeichnete die BAV als „dynamisch wachsende Sparte“, die Unternehmen auch als Bindungsinstrument dienen könne.
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