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VÖVM setzt auf „Risikodialog“ mit Versicherern

12.3.2025 – Fachkräftemangel, geminderter Risikoappetit, Schadenbearbeitung, Wirtschaftslage, Regulierung, Konsolidierung im Maklermarkt, heterogene digitale „Tool-Landschaft“ – beim „Brokers’ Lunch“ beleuchteten VÖVM-Präsident Klaus Koban und Bernhard Gause vom BDVM aktuelle und sich entwickelnde Herausforderungen der Maklerbranche.

VÖVM-Vorstand beim Brokers Lunch 2025 (Bild: Lampert)
VÖVM-Vorstand beim Brokers Lunch 2025 (Bild: Lampert)

Alljährlich hält der Verband der Österreichischen Versicherungsmakler (VÖVM) um diese Jahreszeit seinen „Brokers’ Lunch“ ab, so auch am Dienstag wieder im Haus des Österreichischen Gewerbevereins in Wien.

VÖVM-Präsident Klaus Koban skizzierte dabei die aus seiner Sicht zentralen Themen der Maklerschaft und nannte drei Punkte: Fachkräftemangel, Digitalisierung – Stichworte KI, Maklersoftware, Schnittstellen – und ein zuletzt stärker gewordenes Phänomen: Konsolidierung im Maklermarkt, sei es durch Gruppenbildung oder Private-Equity-Fonds.

Risikoappetit und Schadenerledigung

Was die Versicherungsindustrie betrifft, schnitt Koban den Risikoappetit in der Gewerbe- und Industrieversicherung an. Hier seien Tendenzen zu selektiverem Verhalten und eine Abnahme der Risikobereitschaft zu beobachten.

Hierzu will der Verband heuer mit Versicherungsunternehmen sprechen und einen „Risikodialog“ mit den wichtigsten Partnern in Österreich führen.

Ein anderes großes Thema sei die Schadenbearbeitung. Auch hier sei man im Austausch mit Versicherern. Unter anderem gehe es in diesem Zusammenhang um die Geschwindigkeit der Erledigung. Erfreulich sei, dass die Bereitschaft zum Dialog groß sei.

Regulierung: Positive Signale

Auf politischer Ebene ortet Koban positive Signale in Sachen Regulierung, zumal die Maklerschaft intensiv mit europäischen und österreichischen Vorgaben konfrontiert sei. Was diese positiven Signale letztlich bedeuten, müsse man erst sehen.

Der Zugang des VÖVM bestehe darin, mit dem Fachverband der Versicherungsmakler zusammenzuarbeiten und, vertreten durch Wilhelm Hemerka, im EU-Berufsverband Bipar mitzuwirken.

Wirtschaftslage bietet Maklern auch eine Chance

Erst am Montag hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) wissen lassen, Österreichs Wirtschaft sei 2024 um 1,2 Prozent geschrumpft, mehr noch als schon 2023 (–1,0 Prozent). Mit einem baldigen Aufschwung rechnet das Wifo nicht.

Auch darauf ging Koban ein. Das wirtschaftlich schwierige Umfeld samt Insolvenzen namhafter Unternehmen beeinflusse zwar einerseits das Geschäft der Makler. Andererseits biete sich aber die Chance, den Kunden gerade in dieser Situation beratend zur Seite zu stehen.

Wichtig sei, mit der neuen Bundesregierung hinsichtlich der Ankurbelung der Wirtschaft und auch in Bezug auf Versicherungs- und Vorsorgethemen ins Gespräch zu kommen.

„Problemlöser werden gebraucht“

Bernhard Gause, geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Versicherungsmakler, betrachtete die Dinge in seinem Referat aus deutscher Perspektive und bestätigte, Konsolidierung sei „ein Riesenthema“.

In puncto Digitalisierung wiederum habe man es mit einer „heterogenen Tool-Landschaft“ zu tun. Das Nebeneinander zahlreicher verschiedenster Systeme und Werkzeuge erschwere das Zusammenspiel. Die Folge seien „suboptimale Abläufe“.

Ein anderes Problem, dem man sich stellen müsse, sei der Fachkräftemangel. Das Durchschnittsalter der Maklerschaft liege immerhin bei 54 Jahren. Den größten Erfolg verspricht sich Gause davon, im persönlichen Umfeld nach Talenten zu suchen.

Mit Blick auf die Wirtschaftslage meinte er, die Maklerschaft baue auf einem vergleichsweise krisensicheren Geschäftsmodell auf. Infolge von Krisen wie etwa der Corona-Pandemie sei das Geschäft zwar geringfügig zurückgegangen, danach aber dafür umso stärker gestiegen. „Problemlöser werden gebraucht“, so Gause.

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Berufsverband · Digitalisierung · Versicherungsmakler
 
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