Viele Makler sind „Anscheinsmakler“

3.9.2010 – Das finde ich sehr Interessant! Der VKI klagt Strukturvertriebe, die meist die Maklerberechtigung haben, stellt fest, dass oft nur nach Provisionshöhe abgeschlossen wird, und sagt jetzt, das 50 Prozent falsch versichert sind. Wenn ich mit Maklern am Markt zusammenkomme, so fällt mir auf, das sie die im Berufsbild festgehaltenen Aufgaben nur selten erfüllen.

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Ein Makler mit nur wenig Personal kann diese Aufgaben nicht erfüllen, da die Versicherungen diese Makler gar nicht gerne betreuen. Zirka 80 Prozent der Makler sind EPU. Die Versicherungen verlangen aber einen für solche EPU nicht gerade niedrigen Umsatz, damit sie sich mit diesen Personen befassen.

Warum bekommt ein Kunde ein Angebot aus dem Software-Programm der Versicherung über den Makler? Warum werden strukturierte Verkaufsprogramme angeboten? Alles nur aus dem Grunde, weil die Versicherungen die Arbeit dieser Firmen beeinflussen. Richtige Maklerarbeit können nur größere Maklerfirmen durchführen. Diese sind aber nicht am normalen Privatkundengeschäft interessiert.

Ein richtiger Makler hat keine Versicherungssoftware, macht die Provisionsabrechung für seine Mitarbeiter selbst und bildet sein Team auch selbst aus. Diese Tätigkeiten werden von den Versicherungen gerne angeboten, weil sie den Makler in Abhängigkeit bringen. Übrigens wäre auch interessant, wer bei den Versicherungen auf der Provisonsvorschussliste steht.

Alle diese Dinge beeinflussen die Maklertätigkeit enorm. Viele sind dadurch „Anscheinsmakler“, was auch durchaus von den Gerichten bestätigt wurde.

Die Liebäugelei des VKI verstehe ich aus genannten Gründen nicht, zumal richtige Makler hauptsächlich im Firmenbereich tätig sind und hier der VKI sowieso nicht zuständig ist.

Engelbert Löcker, Gremialobmann der Salzburger Versicherungsagenten

e.loecker@loewi.at

zum Artikel: „VKI fordert „Maklerprodukte statt Dosenware“”.

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