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Unfallrisiko: Viele können nicht gut oder gar nicht schwimmen

24.6.2024 – Rund 670.000 Menschen in Österreich können nicht schwimmen, geht aus einer KFV-Umfrage hervor. Von 2013 bis 2022 sind bundesweit 387 Personen ertrunken, darunter 38 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren. Das KFV fordert eine Intensivierung des Schwimmunterrichts in der Schule und mehr geförderten Schwimmunterricht in der Freizeit.

Kind im Schwimmbad (Symbolbild; Bild: Jan Haerer/Pixabay)
Symbolbild (Bild: Jan Haerer/Pixabay)

„Jedes fünfte Kind in Österreich würde, fiele es unvorhergesehen in ein Gewässer, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund mangelnder Schwimmkenntnisse ertrinken“, stellt das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) in einer aktuellen Mitteilung fest.

Dies gehe aus Ergebnissen einer neuen KFV-Umfrage hervor, bei der österreichweit 2.007 Personen im Alter ab 15 Jahren befragt wurden. Dabei wurden auch Informationen über 1.160 Kinder und Jugendlich im Alter von unter 20 Jahren erhoben.

670.000 Personen ohne Schwimmkenntnisse

Den Zahlen zufolge können derzeit, hochgerechnet auf ganz Österreich, 134.000 Kinder und Jugendlichen im Alter von fünf bis 19 Jahren nicht schwimmen.

Weitere rund 93.000 Kinder und Jugendliche können nur unsicher oder sehr unsicher schwimmen. Da Mindestalter ist bei fünf Jahren angesetzt, weil man, so das KFV, in der Regel in diesem Alter die Schwimmfähigkeit beginnt.

Einschließlich der Erwachsenen betrage der Anteil der Personen ab fünf Jahren, die nicht schwimmen können, acht Prozent, „was mehr als 670.000 Menschen ohne Schwimmkenntnisse entspricht“.

Verhalten von Eltern und Familie spielt große Rolle

Eine große Rolle für die Schwimmkompetenz der Kinder spiele das soziale Umfeld, ebenso das Engagement der Eltern.

„63 Prozent aller Kinder, die über Schwimmkenntnisse verfügen, haben das Schwimmen von ihren Eltern gelernt“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

„Unter jenen Kindern, die nicht oder nicht ausreichend schwimmen können, wurde zugleich am häufigsten als Grund dafür genannt, dass in ihren Familien nie Schwimmen gegangen wurde“, so Trauner-Karner.

Rund ein Viertel (24 Prozent) der Bevölkerung ab 15 Jahren war in den vergangenen zwölf Monaten überhaupt nicht schwimmen.

Schwimmkurse und Schule

Für den Erwerb von Schwimmkompetenz seien für die Befragten auch professionelle Schwimmkurse (41 Prozent) von großer Bedeutung. Private Kurse stellen für finanziell schwache Haushalte allerdings oft eine Hürde dar, so das KFV.

Nach Eltern und Schwimmkursen folgt an dritter Stelle der Schulsport, in dessen Rahmen 17 Prozent der Kinder schwimmen gelernt haben.

Trauner-Karner leitet aus der KFV-Erhebung ab, „dass bei Menschen, die in prekären Einkommensverhältnissen leben, der Anteil an schlechten bis mittelmäßigen Schwimmern besonders hoch ist“.

Gefragt sei deshalb „eine weitere Intensivierung des Schwimmunterrichts in der Schule“ sowie ein paralleler Ausbau von gefördertem Schwimmunterricht in der Freizeit.

Schwimmkompetenz der Österreicher (Grafik: KFV)
Zum Vergrößern Grafik anklicken (Quelle: KFV).

2013 bis 2022: 387 Personen ertrunken, davon 38 Jugendliche

In den Jahren 2013 bis 2022 sind in Österreich insgesamt 334 Wohnsitzinländer ertrunken, hält das KFV unter Berufung auf Zahlen der Statistik Austria fest. Darunter waren 31 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren.

Hinzu kamen 53 Personen mit Wohnsitz im Ausland, die in Österreich bei Badeunfällen ums Leben kamen, darunter sieben Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren.

In Summe sind also in zehn Jahren 387 Personen bei Badeunfällen in Österreich ertrunken, darunter 38 Kinder und Jugendliche (ohne Ertrinkungsunfälle in der Badewanne).

Daten für 2023 liegen noch nicht vor. „Wie laufende Beobachtungen des KFV anhand von Medienberichten über Badeunfälle aber zeigen, könnte es 2023 überdurchschnittlich viele Badeunfälle gegeben haben.“

Sicherheitstipps fürs Schwimmen

Kleinkinder nie unbeaufsichtigt lassen

Kleinkinder müssen in der Nähe von Gewässern stets in unmittelbarer Reichweite bzw. Griffweite beaufsichtigt werden – größere Kinder in Sichtweite. Kaufen Sie Ihren Kindern gut sichtbare Badekleidung.

Überschätzen Sie nicht Ihre Schwimm-kenntnisse

Legen Sie rechtzeitig Schwimmpausen ein und entfernen Sie sich nicht zu weit vom Ufer. Vor allem dann, wenn Sie allein unterwegs sind.

Erwerben Sie Selbstrettungs-kompetenz

Wie rettet man sich nach einem Sturz ins Wasser eigenständig ans Ufer? Wie kann man sich im Tiefwasser bei gefährlichen Situationen für eine gewisse Zeit über Wasser halten?

All das und noch einiges mehr lernt man in Selbstrettungskompetenz-Kursen.

Treffen Sie Sicherheits-vorkehrungen bei privaten Gewässern

Private Pools oder Biotope sollten umzäunt werden, damit sich Kinder nicht unbeaufsichtigt Zugang verschaffen.

Schwimmbojen mitnehmen

Müdigkeit und Erschöpfung können jeden treffen. Daher lohnt es sich, eine Schwimmboje mitzuführen, vor allem dann, wenn man bei einem See weit hinausschwimmt.

Bei Ermüdung oder Kreislaufproblemen kann man sich daran bis zum Eintreffen von Hilfe festhalten bzw. neue Kraft zu tanken, um danach selbständig ans Ufer zu schwimmen.

Aber Achtung: Schwimmbojen dienen als Sicherheitsnetz und sind nicht als Schwimmhilfen für Menschen geeignet, die gar nicht schwimmen können.

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