31.10.2024 – Gut sechs von zehn Menschen in Österreich fühlen sich laut einer neuen Umfrage sehr oder einigermaßen gesund. Fast zwei Drittel geben gleichzeitig an, mit (zumindest) einer gesundheitlichen Beschwerde konfrontiert zu sein. Eine Mehrheit hat Vertrauen in die Schulmedizin, das Interesse an alternativen Gesundheitsansätzen ist aber ebenfalls groß.
Da soll noch einer sagen, Österreich hätte kein Gewicht: Zusammen bringen die 9,18 Millionen Menschen dieses Landes 726,0 Kilotonnen auf die Waage. 54 Prozent davon (391,9 Kilotonnen) steuern die Männer bei – obwohl sie mit gut 49 Prozent geringfügig weniger als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen.
Auf diese Zahlen kommt man, wenn man die Bevölkerungsdaten der Statistik Austria mit am Mittwoch veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage von „Wie gesund ist eigentlich …“ – einer Kooperation von Marketagent.com Online Research GmbH und Comrecon Brand Navigation KG – zusammenspannt. Laut dieser Umfrage wiegen Männer im Schnitt nämlich 86,6 kg, Frauen 71,8 kg.
Wie die Umfrage weiter ergab, haben 42,8 Prozent Normalgewicht gemäß Body-Mass-Index (BMI), 33,1 Prozent Übergewicht. Etwas mehr als ein Fünftel hat Adipositas (mehrheitlich der Stufe I), etwas mehr als zwei Prozent demgegenüber Untergewicht. Die Durchschnittsgröße der Männer beträgt laut Umfrage 178,4 cm, jene der Frauen 165,9 cm.
In der Untersuchung, für die Marketagent im August 1.000 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren befragt hat, ging es freilich nur zum geringeren Teil um die „Vermessung“ der Bevölkerung – vielmehr um die Gesundheit und das Gesundheitssystem.
Wie beurteilt Österreich seine Gesundheit? 73,3 Prozent geben an, „psychisch leistungsfähig“ zu sein (Antworten: „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“). 62,9 Prozent „fühlen sich gesund“. 60,3 Prozent bezeichnen sich als „körperlich leistungsfähig“.
Rund die Hälfte nutzt in irgendeiner Form Technologien zur Überwachung der eigenen Gesundheit und Fitness. Die drei meistgenannten Hilfsmittel sind „Wearables“ wie zum Beispiel Smartwatches (29,9 Prozent), Apps (23,3 Prozent) und, mit Abstand, 7,4 Prozent Sportgeräte mit Sensoren.
Rund zwei Drittel der Befragten geben außerdem an, zumindest mit einer der in einer Liste vorgegebenen gesundheitlichen Beschwerden zu tun zu haben.
An vorderster Stelle betroffen sind der Bewegungsapparat (19,9 Prozent), Herz, Kreislauf und Gefäße (19,1 Prozent), Atemwege und Lunge (14,2 Prozent), Stoffwechsel und Hormone (14,1 Prozent) und die Psyche (13,2 Prozent).
Und die Zufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem? „Sehr zufrieden“ zeigen sich 9,2 Prozent, weitere 35,6 Prozent „eher zufrieden“. Ein gutes Drittel (35,5 Prozent) findet es mittelmäßig. Größeren Unmut äußert dementsprechend ein Fünftel: 11,9 Prozent sind „eher“, 7,8 Prozent „sehr“ unzufrieden.
Um die Förderung präventiver Maßnahmen im Gesundheitssystem steht es nach Ansicht von 30,2 Prozent eher oder sehr schlecht. Etwa gleich groß ist die Gruppe jener, die die Förderung ganz im Gegenteil für sehr oder eher gut hält (31,3 Prozent). 38,5 Prozent meinen: Sie ist mittelmäßig.
Das Vertrauen in die Schulmedizin ist bei 56,2 Prozent sehr oder eher stark ausgeprägt. Bei den Männern ist dieser Anteil etwas höher (61,0 Prozent) als bei den Frauen (51,5 Prozent). Ein Drittel (32,9 Prozent) sagt: Es ist mittelmäßig ausgeprägt. 10,9 Prozent sind skeptisch.
Die größten Herausforderungen und Grenzen der Schulmedizin werden vor allem in „Zugänglichkeit und Wartezeiten“ (60,0 Prozent) gesehen und in der Behandlung von Krankheitsursachen statt einer Linderung von Symptomen (46,9 Prozent). 39,8 Prozent orten eine „Abhängigkeit von der Pharmaindustrie“.
Interesse an „alternativen und komplementären Gesundheitsansätzen“ wie zum Beispiel Naturheilkunde ist weit verbreitet. 50,9 Prozent sind sehr oder eher interessiert. Besonders Frauen stehen dem Thema offen gegenüber (58,5 Prozent), bei den Männern ist der Anteil kleiner (43,4 Prozent).
Weitere 31,3 Prozent der Befragten zeigen „mittelmäßiges“ Interesse an alternativen Methoden. 17,8 Prozent haben weniger oder gar kein Interesse.
Fragt man nach dem Vertrauen in alternative Gesundheitsansätze, ist Österreich ein wenig reservierter: „Nur“ 34,7 zeigen sehr oder eher starkes Vertrauen, fast die Hälfte (47,3 Prozent) „mittelmäßiges“ Vertrauen.
18,9 Prozent haben eher wenig oder kein Vertrauen; unter den Männern ist der Anteil der Skeptiker doppelt so groß (23,9 Prozent) wie unter den Frauen (12,0 Prozent).
Tatsächlich Erfahrung mit alternativen Gesundheitsansätzen hat bereits die große Mehrheit gemacht – mehr als drei Viertel.
50,8 Prozent haben schon Homöopathie angewandt, 34,6 Prozent Naturheilkunde, 27,6 Prozent Akupunktur, um die meistgenannten anzuführen.
22,9 Prozent gaben an, noch gar keine alternativen Ansätze ausprobiert zu haben (Männer: 29,7 Prozent; Frauen: 16,2 Prozent).
Wie haben diejenigen, die schon einmal solche Praktiken probiert haben, bewertet? Überwiegend positiv. Die meisten guten Beurteilungen gab es für Chiropraktik (83,3 Prozent), Naturheilkunde (81,2 Prozent) und Osteopathie (80,1 Prozent).
Eine Zusammenstellung von Ergebnissen aus der Umfrage kann als PDF-Dokument von der Marketagent-Website heruntergeladen werden.
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