4.10.2024 – Das Thema Finanzen soll breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden – mit „Finanzquiz und Gold Challenge“, einer neuen Initiative, die Gerhard Weibold zusammen mit Branchenplayern und Bildungseinrichtungen ins Leben gerufen hat.
Am Donnerstag startete in der Fachhochschule des BFI Wien die Initiative „Finanzquiz und Gold Challenge“ auf den Websites www.finanzquiz.com und www.goldchallenge.at.
Die Fragen betreffen Anlage-, Finanzierungs-, Versicherungs- und Geldfragen. Die meisten User benötigten für den kostenlosen Test zirka 20 Minuten, manche User würden ihn sogar in sechs Minuten schaffen, so Weibold.
Den Teilnehmern winken wöchentlich Goldbarren, Wertpapierdepots, Seminare und Sachbücher. Wer die zirka 100 Fragen beantwortet, kann zum Beispiel einen kleinen Goldbarren gewinnen.
Die neuen Finanzportale sollen in Stammportale integriert werden und unter anderem auch eine Benchmark für den zertifizierten „Finanzführerschein“ bilden.
Gerhard Weibold, Geschäftsführer der Financial Educations Services GmbH und Initiator, stellte gemeinsam mit Partnern aus der Finanzbildung das neue Finanzbildungs-System auf die Beine.
Er ruft seit 2001 Initiativen für Finanzbildung ins Leben. Seine mehrsprachigen Bildungsportale wenden sich an Jugendliche und Erwachsene in Österreich und Deutschland. Die vorgestellte Plattform soll von Teenagern, Jugendlichen und Erwachsenen genutzt werden.
Weibold sieht die neue Initiative als Game-Changer interessensunabhängiger und substanzhaltiger Finanzbildung im Hinblick auf Zielgruppen, Inhalte und Verbreitung.
Renommierte Partner unterstützen das neue Finanzquiz, darunter die Münze Österreich AG, die Dadat Bank und das Arbeitsmarktservice (AMS). Dazu kommen das Bildungsministerium und das BFI Wien. Der Einstieg zum Finanzquiz sind die Portale finanzbildung.at und finanzbildung.de.
„Junge Menschen wollen mit Kryptowährung experimentieren. Die Versuchungen sind mit der Digitalisierung größer geworden“, so Generalsekretär Martin Netzer vom Bildungsministerium. Vielen fehle aber das finanztechnische Wissen und tappten dann in die Falle.
„Es ist wichtig, drohenden Verschuldungen entgegenzuwirken“, mahnt Netzer ganz konkret den Bildungsauftrag aller beteiligten Verantwortungsträger und Institutionen ein. Das müsse abseits ideologischer Vorbehalte gegenüber Geld und Finanzen geschehen. „Bei Lehrplandiskussionen spielen oft ideologische und emotionale Faktoren eine Rolle“, kritisiert Netzer.
Es scheine eine Aversion gegen das Thema Finanzbildung an sich vorzuherrschen. Dem wolle die neue Initiative entgegenwirken und das Bewusstsein für Finanzthemen und das Wissen darüber fördern.
„Wir stehen bei der Finanzbildung ganz am Anfang, das betrifft besonders Themen zum Kapitalmarkt“, sieht Ernst Huber, Vorstandsdirektor der Dadat Bank, Bildungslücken ganzer Bevölkerungsschichten.
In Deutschland gebe es mehr Schwung, besonders im ETF-Bereich, wobei ETF doch eigentlich auch für das kleine Budget gedacht seien. Hier sei auch der österreichische Gesetzgeber gefragt, zum Beispiel dürften Eltern in Österreich keine Depots für Aktien und ETF für ihre Kinder anlegen.
„Finanzbildung hilft, Chancen und Risiken auf dem Kapitalmarkt besser zu erkennen“, so Huber. Es sei nicht gut, „immer von seinem Finanzberater abhängig zu sein.“ Das sage er ganz offen auch als Banker.
In diese Kerbe schlug auch Generaldirektor Gerhard Starsich von der Münze Österreich. Es bedürfe auch beim Edelmetallmarkt der Aufklärung. Selbst gebildete und interessierte Menschen fielen oft auf minderwertige Produkte und betrügerische Unternehmen herein.
Eine fundierte Finanzbildung führe zu beruflichen und persönlichen Vorteilen, betonte Winfried Göschl, Landesgeschäftsführer des AMS Wien, deren Bedeutung für die Armutsvermeidung. Jährlich würden 1,5 Millionen Euro für Schuldenberatung ausgegeben. Insgesamt seien 2023 zirka 3.000 Personen beraten worden.
Huber betont die Wichtigkeit fremdsprachiger Portale. 73 Prozent der Wiener Arbeitslosen hätten Migrationshintergrund. Das neue Finanzquiz trägt dem Rechnung: Es soll demnächst auch zum Beispiel in Arabisch und Ukrainisch und vielen anderen Sprachen angeboten werden.
Unterstützt wird das AMS dabei vom BFI, das seit 2016 Pionierarbeit für Kunden des AMS leiste, sagte Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien. „Unsere Angebote an Finanzbildung richten sich an Private und Organisationen“, berichtete Lackinger.
Darüber hinaus solle das Finanzquiz den Wissensstand der deutschen und österreichischen Bevölkerung erheben, ergänzte Weibold. Mittels Data-Minings sollen aus den Ergebnissen des Finanzquiz nicht nur Details und verborgene Zusammenhänge erforscht, sondern auch ein „Finanz-IQ“ der Bevölkerung festgestellt und regelmäßig publiziert werden.
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