19.11.2010 – Entgegen der Meinung vieler Leserbriefschreiber zu diesem Artikel sehe ich die Sache etwas differenzierter. Einerseits muss auch immer der Bildungs- und Erfahrungshintergrund des Kunden berücksichtigt werden. Dass ein Briefträger und eine Landarbeiterin üblicherweise nicht über allzu viel Wissen bezüglich Aktien, Fonds etc. verfügen, kann angenommen werden. Bei jemandem, der zum Beispiel Wirtschaft studiert hat oder im Finanzbereich arbeitet, hingegen schon.
Andererseits wurden in vielen Fällen besonders bei Immobilienaktien die Risiken heruntergespielt und als vernachlässigbar dargestellt. Mir selbst wurde der Kauf von MEL-Aktien mit dem „Mündelsicher“-Gutachten in der einen Hand und dem „Alles schon vermietet“-Hinweis in der anderen Hand schmackhaft gemacht. Dass es ein Risiko gäbe, wurde mit keinem Wort auch nur erwähnt.
Die Wurzel des Problems liegt sicher darin, dass Finanzprodukte zumeist genauso wie Konsumgüter verkauft werden. Immer nur schön die Vorteile des Produkts herausstreichen und Nachteile nicht erwähnen oder herunterspielen. Denn wer erwähnt, dass das Produkt Nachteile hat, der macht kein Geschäft. Doch man muss wahrscheinlich viele Finanzberater auch in Schutz nehmen, denn auch denen wurden ja von ihren „Führungskräften“ die Produkte als risikoarm verkauft.
Gerald Layr
zum Artikel: „Für Finanzberater wird es immer enger”.
H.-Dieter Riehm - Was kann man heute ohne Angst anbieten? mehr ...
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