27.11.2024 – Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz scheint kein Tabu-Thema (mehr) zu sein – das folgert Willhaben jedenfalls aus einer neuen Umfrage. Zwei Drittel gaben auf Basis ihrer Erfahrungen an, in den Unternehmen werde der psychischen Gesundheit des Personals ein hoher Stellenwert eingeräumt. Häufigste Maßnahmen: flexible Arbeitszeiten, Mitarbeitergespräche, wertschätzendes Arbeitsklima.
Psychische Erkrankungen spielen bekanntlich eine große Rolle, wenn es um das Risiko Erwerbs- und Berufsunfähigkeit geht. Ebenso bekannt ist, dass nur ein kleiner Teil der Erwerbstätigen privat gegen den Verlust der Arbeitskraft versichert ist. Häufig ist deshalb davon die Rede, dass das Risikobewusstsein gehoben werden müsse.
Eine schnelllebige Welt voller Krisen und Konflikte, privaten Herausforderungen, Stress und fehlende Wertschätzung im Beruf – all das könne die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigen, gibt Willhaben zu bedenken.
Anlass dafür ist eine Umfrage, die Marketagent im September für Willhaben zum Thema „mentale Gesundheit“ durchgeführt hat. Österreichweit haben sich 1.078 Personen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren beteiligt, die auf Jobsuche sind oder in den letzten zwölf Monaten waren.
Die Ergebnisse deuten aus Sicht von Willhaben darauf hin, dass der Umgang mit diesem Thema inzwischen offener geworden ist – nachdem es bis vor einiger Zeit noch als Tabu gegolten habe, am Arbeitsplatz darüber zu sprechen.
So erklärten 68,2 Prozent, dass die mentale Gesundheit des Personals bei ihrem aktuellen oder bislang letzten Arbeitgeber einen „sehr hohen“ (28,3 Prozent) oder „eher hohen“ (39,9 Prozent) Stellenwert hat.
Auffällig ist laut Willhaben, dass Frauen und unter 30-Jährige überdurchschnittlich häufig angaben, einen „sehr hohen“ bzw. „hohen Stellenwert“ mentaler Gesundheit in ihrem Job zu verorten.
Insgesamt ein Viertel aller Befragten berichtet im Gegensatz dazu von einem „eher niedrigen“ (18,3 Prozent) oder einem „sehr niedrigen Stellenwert“ (8 Prozent).
Laut Willhaben setzt der Großteil der Unternehmen Maßnahmen für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter. Den Umfragedaten zufolge sind sie vielfältig, am häufigsten genannt wurden
Je rund ein Zehntel nannten die aktive Zusammenarbeit mit Betriebspsychologen, externe psychologischer Unterstützung und die Bereitstellung von Coaching und Mentoring.
16,1 Prozent der Befragten konnten allerdings „keine Maßnahmen in diesem Bereich“ identifizieren.
Eine „Stigmatisierung von psychischer Gesundheit“ sei „in jedem Fall fatal“, kommentiert Markus Zink, Head of Jobs bei Willhaben, die Umfrageergebnisse.
Denn über mentale Probleme zu schweigen, sei für die Betroffenen eine enorme Belastung – und könne sich in der Folge negativ auf das Team, die Unternehmenskultur, Krankenstände und letztlich den Unternehmenserfolg auswirken.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.
Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.
Ihre Vorteile