20.11.2024 – Weltweit betrachtet, ist laut Prognosen des Swiss Re Institute in den kommenden beiden Jahren eine Abschwächung des realen Prämienwachstums zu erwarten. 2025 und 2026 soll es in der Sparte Leben 3,0 Prozent pro Jahr betragen, in Nichtleben 2,3 Prozent. Für Westeuropa lauten die Vorhersagen auf 1,9 beziehungsweise 1,7 Prozent.
Auf 4,6 Prozent reales Prämienwachstum weltweit sollen 2025 und 2026 durchschnittlich 2,6 Prozent pro Jahr folgen (Compound Annual Growth Rate, CAGR; jährliche Wachstumsrate). Diese Prognose stellt das Swiss Re Institute (SRI) in einem neuen Papier.
Für Westeuropa geht das SRI von einem 1,8-prozentigen Plus in den beiden kommenden Jahren aus, nachdem für das laufende Jahr 2,7 Prozent erwartet werden.
Region | Gesamt | Nichtleben | Leben | |||
---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 2025–26 | 2024 | 2025–26 | 2024 | 2025–26 | |
Angaben sind jährliche Wachstumsraten (Compound annual growth rate, CAGR). – Quelle: SRI (basierend auf Daten von SRI und Bloomberg). | ||||||
Westeuropa | 2,7 % | 1,8 % | 3,7 % | 1,7 % | 2,5 % | 1,9 % |
Nordamerika | 5,2 % | 1,9 % | 4,6 % | 1,9 % | 7,1 % | 1,8 % |
Asien-Pazifik | 2,2 % | 2,6 % | 3,2 % | 3,0 % | 1,9 % | 2,5 % |
Emerging Markets | 6,7 % | 5,3 % | 4,3 % | 4,1 % | 7,9 % | 5,7 % |
Weltweit | 4,6 % | 2,6 % | 4,3 % | 2,3 % | 5,0 % | 3,0 % |
Zu dem Plus soll insbesondere die Lebensversicherung beitragen, und zwar mit +3 Prozent 2025 und 2026. Das wäre eine mehr als doppelt so hohe Rate wie im Schnitt der letzten zehn Jahre, betont das Institut.
Laut dem Bericht „wird die globale Nachfrage weiterhin von steigenden Reallöhnen, anhaltend höheren Zinsen in Schlüsselmärkten wie den USA, alternden Bevölkerungen und einer wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern“ gestützt.
„Die Generation der Babyboomer geht zu einer Zeit in den Ruhestand, in der höhere Zinsen den Versicherungsmarkt für Sparprodukte wiederbeleben. Das ist eine günstige Konstellation“, sagt Paul Murray, CEO von Life & Health Reinsurance bei Swiss Re.
„Aufgrund des anhaltend hohen Zinsniveaus in den USA dürften die weltweiten Lebensversicherungsprämien bis 2035 auf 4,8 Billionen US-Dollar steigen, verglichen mit 3,1 Billionen US-Dollar im Jahr 2024“, fügt Murray hinzu.
In den Industrieländern werden die Verbraucher in den kommenden zwei Jahren laut Prognose durch rückläufige Leitzinsen zunehmend von festverzinslichen Rentenversicherungen auf indexgebundene Polizzen umsteigen.
In Europa steige der Abschluss fondsgebundener Versicherungen 2024 stark an, insbesondere in Italien und Frankreich. Das SRI schätzt, dass sich dieser Trend ab 2025 auf die USA und andere Märkte ausweiten wird.
Das Geschäft mit Risikolebensversicherungen sei in den letzten Jahren gleichmäßiger gewachsen als das Spargeschäft.
Für 2025 und 2026 prognostiziert das SRI ein jährliches Prämienwachstum von 2,7 Prozent – ein Wert unter den 3,7 Prozent pro Jahr im Zeitraum 2014 bis 2023.
Auf den europäischen Märkten orten die Experten eine „robuste Nachfrage“ nach Invaliditäts- und Pflegeversicherungen.
Die Nachfrage nach Risikoabsicherung werde voraussichtlich „durch zyklische Faktoren wie Verbesserungen an den Hypothekenmärkten und durch strukturelle Trends wie steigende Gesundheits- und Pflegekosten, eine alternde Bevölkerung sowie attraktive Produktbündelungen“ bestimmt.
Auch Nichtleben trägt zum Wachstum bei: Nachdem Risiken aufgrund gestiegener Schäden neu bewertet worden seien, rechnet das SRI für 2024 mit einem weltweiten Prämienwachstum in der Nichtlebensversicherung von 4,3 Prozent, „dem höchsten seit zehn Jahren“.
Global betrachtet, dürfte das Prämienwachstum der Prognose zufolge in den nächsten zwei Jahren nachlassen. Erwartet wird ein reales jährliches Wachstum von 2,3 Prozent, „was unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre von 3,1 Prozent liegt“.
Der „Sigma“-Bericht „Growth in the shadow of (geo-)politics“ kann als PDF-Dokument von der SRI-Website heruntergeladen werden.
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